Drucken Redaktion Startseite

Deutsche Spuren am starken Karfreitag

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 565 vom Freitag, 26.04.2019

Über eine Million Euro Preisgeld an einem Renntag ohne ein einziges Black Type-Rennen: Das gibt es in Europa nur am Karfreitag im englischen Lingfield, wo seit einigen Jahren auf der dortigen Polytrack-Bahn die All Weather Championships durchgeführt werden. In diesem Jahr gab es einige Akzente aus deutscher Sicht. Das 1200-Meter-Rennen, in dem die Siegdotierung bei 93.375 Pfund lag, ging an den in Frankreich von Fabrice Chappet trainierten Pizzicato (Dabirsim) unter Christophe Soumillon. Der Hengst setzte sich knapp gegen Deputise (Kodiac) und James Street (Gale Force Ten) durch.

Seine Mutter ist die ehemalige Ohlerweiherhofer Stute Resaca (Touch Down). Pizzicato, der zuvor ein Listenrennen in Chantilly gewonnen hatte und als Favorit antrat, stammt aus italienischer Zucht. Resaca, eine rechte Schwester der Gr. III-Siegerin Ravenel,  war im Februar 2016 in Deauville tragend von Dabirsim für 4.000 Euro nach Italien verkauft worden, Pizzicato kam in Jährlingsalter bei Arqana in den Ring und ging für 62.000 Euro-Jährling bei Arqana in das Eigentum einer Besitzergemeinschaft um Antoine Gilibert über, Präsident der Rennbahn in Compiegne. Die Mutter hatte vor Pizzicato für Ohlerweiherhof eine Slickly-Stute gebracht, die in Ungarn gewonnen hat. Ein Bruder der zweiten Mutter ist der Gr. II-Sieger Califet (Freedom Cry), ein erfolgreicher National Hunt-Deckhenfst in Frankreich und Irland, dort steht er im Boardsmill Stud. 

Das Handicap für Auszubildende, in dem die Siegdotierung 31.125 Pfund betrug, ging nach 1400 Metern an den von Eve Johnson Houghton trainierten Goring (Areion). Der sieben Jahre alte Wallach hatte Georgia Dobie im Sattel. Es war sein zehnter Sieg, fünfmal hat er auf Sand, fünfmal auf Gras gewonnen. Gezogen wurde er von Westminster Racehorses, seine Mutter ist Globuli (Surako), Mutter auch des im Preis des Winterfavoriten (Gr. III) erfolgreichen Globus (Areion) und von Go Go Gadget (Areion), Sieger im Norwegischen Derby (LR), beide sind als Deckhengste im Einsatz. Globuli hast drei Rennen gewonnen, sie ist Schwester der Listensieger Glentire (Pentire) und Genios (Oxalagu). Goring war als Jährling zweimal im Ring, in jetzigen Besitz kam er bei Tattersalls für 35.000gns. Globuli hat anschließend noch Stuten von Rock of Gibraltar und So You Think gebracht, beide kamen jedoch nicht auf die Rennbahn.

Einen Doppelerfolg gab es an diesem Tag für Trainer Mark Johnston und Jockey Joe Fanning. Zunächst gewann der Bahnspezialist Watersmeet (Dansili), ein acht Jahre alter Wallach, den „Marathon“ über 3200 Meter, der aus Frankreich angereiste Favorit Amade (Casamento) wurde Zweiter. Und dann musste der für unschlagbar gehaltene Wissahickon (Tapit), aktueller Gr. III-Sieger aus dem Gosden-Stall, unter Frankie Dettori im „Middle Distance“-Rennen über 2000 Meter eine überraschende Niederlage einstecken. Hinter dem  Johnston-Schützling Matterhorn (Raven’s Pass) war er sieben Längen zurück nur Zweiter.

Der Sieger, ein vier Jahre alter Hengst im Besitz von Scheich Hamdan bin Mohammed al Maktoum, war das erfolgreichste Pferd der Wintersaison 2018/2019 in Großbritannien. Zwischen dem 24. Oktober und Karfreitag gewann er auf Sand bei neun Starts siebenmal. Erst einmal ist er auf Gras gelaufen, beim Debut in Pontefract, da war er Dritter.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90