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Die Derby-Vorschau: Scheich Mohammed investierte 100.000 € für Nachnennungen

Das Derby-Feld vor der Tribüne - hoffentlich auch bei der 141. Auflage vor großer Kulisse. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

Die komplette Rennschau mit allen Startern, Formen, Fotos, Tipps und Videos (bei den Pferdeporträts) finden Sie hier.

Die komplette Video-Vorschau mit den wichtigsten Derby-Vorprüfungen gibt es hier.

Der Andrang ist so groß, dass mehrere Kandidaten sogar im Stall bleiben. Zwanzig Pferde laufen am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn im 141. Deutschen Derby, die Höchststarterzahl aus Sicherheitsgründen, sogar ein paar mehr wollten mitmischen bei dem 780.000-€-Spektakel, fielen jedoch nach dem Ranking durch das Raster. Selbst Turf-Fan Klaus Allofs, der erst vor einigen Tagen fünfzig Prozent an dem hoffnungsvollen Galopper  Codoor erwarb, ist nicht dabei: Sein Pferd ist nicht gut genug.

Scheich Mohammed Al Maktoum dagegen ist am Start: Der Herrscher von Dubai meldete am Montag zwei Hengste nach, die ursprünglich nicht in der Nennungsliste standen. Das Engagement von Monterosso und Buzzword lässt er sich eine zusätzliche Gebühr von 100.000 € kosten. Dafür kommen denn auch gestandene Galopper aus den Trainingsställen der Scheichs aus England: Monterosso, den der fünffache britische Jockeychampion Kieren Fallon reitet, hat in Royal Ascot gewonnen und war gerade Vierter im Irischen Derby, dessen Stellenwert über dem deutschen Pendant ist. So wird dieses Pferd auch mit der Programm-Nummer eins ins Rennen gehen, die traditionell dem Vierbeiner mit dem höchsten Ranking gebührt.

Aus einheimischer Sicht sind es zwei Pferde, die die mutmaßlich höchsten Wetten auf sich vereinen. Zum einen ist dies Zazou im Besitz des Trierer Sportmanagers Werner Heinz, den Mario Hofer in Krefeld trainiert. Mit dem Union-Rennen hat er das wichtigste Vorbereitungsrennen auf das Derby gewonnen. Fraglich ist nur, ob er die in Hamburg geforderten 2400 Meter bewältigen kann. „Einmal geht das immer“, sagt sein Trainer. Als Reiter wurde der französische Spitzenjockey Olivier Peslier verpflichtet, der für Heinz schon 2003 das Derby mit Dai Jin gewonnen hat. Gute Chancen werden auch Scalo attestiert, den Andreas Wöhler in Gütersloh für den Wittener Einrichtungsunternehmer Manfred Ostermann trainiert. Im Union-Rennen endete er weit hinter Zazou, doch hatte sich dabei Jockey Eduardo Pedroza an der Innenseite restlos festgefahren.

Gleich fünf Pferde schickt Trainer Peter Schiergen (Köln) ins Rennen. Stalljockey Andrasch Starke hat sich für Seventh Sky entschieden, dessen Brüder Samum und Schiaparelli schon das Derby gewinnen konnte. „Nicht nur aus nostalgischen Gründen“, sagt er, „der ist wirklich unser Bester. Aber das wird Sonntag eine ganz heiße Kiste. Ich bin selber gespannt.“

Starke ist nur einer von drei in Deutschland gebürtigen Jockeys im Derby. Besonders stark ist in diesem Jahr der Frankreich-Trend, sieben im Nachbarland lizensierte Reiter wurden engagiert.

Für den Hamburger Renn-Club  war die bisherige Derby-Woche noch kein Erfolg. Auf Grund der großen Hitze war der Besuch übersichtlich, auch gewettet wurde weniger. Wenn im kommenden Jahr wie angekündigt der jährliche Zuschuss des Senats von 400.000 € entfällt, steht die Zukunft der Rennwoche in den Sternen.

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