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Derby-Fieber von Hamburg bis Ebbesloh

Strahlende Sieger - Ute und Johann Henrich Delius (links) vom Gestüt Ravensberg, Jockeys Jozef Bojo und Eduardo Pedroza, Trainer Andreas Wöhler (r.). www.galoppfoto.de

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 172 vom Donnerstag, 07.07.2011

Zwei Derbysieger haben sie live auf der Rennbahn in  Hamburg-Horn mit erleben dürfen, zuletzt vor 45 Jahren mit  Waidwerk, aber den dritten Erfolg in der traditionellen  Ravensberger Farben schauten sich Ruth und Reinhard Delius im gehobenen Alter doch lieber vor dem Fernseher an. Während ihr Sohn Johann Henrich Delius, der auch bereits als Nachfolger bestellt ist, mit seiner Frau Ute  Waldparks Heldentat auf dem Horner Moor mit nassen Füßen (und heimlich wohl auch mit ebensolchen Augen) feierte, wurde angesichts der fehlenden Live-Übertragung die Galoppsport-technische bestens ausgerüstete Freundin Gisela Kaselowsky im  Gestüt Ebbesloh aufgesucht, dort ist der Buchmacher-Kanal abbonniert. Da auch Ebbesloh mit  Lindenthaler einen Starter hatte (7. Platz) wurde es ein sehr aufregender Nachmittag ...

Gisela und Hannes K. Gutschow mit ihren Töchtern Jana und Celestine vergaßen vor lauter Freude über den 2. Platz mit Earl of Tinsdal die Siegerehrung. Foto JJ ClarkGisela und Hannes K. Gutschow mit ihren Töchtern Jana und Celestine vergaßen vor lauter Freude über den 2. Platz mit Earl of Tinsdal die Siegerehrung. Foto JJ ClarkBei der Siegerehung in Hamburg hieß es derweil: "Die Derbyzweiten verzweifelt gesucht ....". Nachdem die Sieger gefeiert worden waren und auch der Jockey des Zweitplatzierten, Eduardo Pedroza, seinem Teamkollegen Jozef Bojko gratuliert hat, ging die laute Frage über das Mikrofon: "Ist jemand von der Familie Gutschow da?" Die hatten jedoch die Siegerehrung jedoch vor lauter Freude und Aufregung völlig verschwitzt, weil alle sofort zum Stall gelaufen sind, um den vierbeinigen Hauptakteur Earl of Tinsdal zu herzen. "Jozef hat es wirklich verdient, oder? Wir waren damals auch sehr überrascht, als Eddie sich für den Earl entschieden hat. Natürlich haben wir uns gefreut, das er für uns geritten ist und: alle Vier haben ja auch wirklich nichts falsch gemacht!, hieß es von Jana Gutschow, die sich mit zwei Freundinnen den Stallnamen Sunrace Stables erdacht hat, unter dem der von ihrem Vater Hannes K. Gutschow gezogene Earl of Tinsdal läuft, weil ihn auf der Baden-Badener Auktion keiner kaufen wollte.

Vor dem Derby hatte der britische Fußball-Star Michael Owen das größte Medieninteresse auf sich gezogen: Er und sein Brown Panther haben dem Meeting sicher gut getan. Helfend an der Seite des ManU-Kickers stand die Hamburger Züchterin und Mitbesitzerin von Bonfire Night, Catrin Nack, die nicht nur wegen ihres Ehemann John James Clark sehr anglophil veranlagt ist, zudem ist sie eine echte Galoppexpertin. Genau die Richtige also, als es galt, jemanden zu finden, der sich zunächst um den vorab anreisenden Trainer Tom Dascombe kümmerte, der sich zehn Tage vor dem Derby die Hamburger Bahn anschauen wollte, und am D-Day dann um Owen selbst. "Er war einfach ein sehr gespannter und sehr aufgeregter Besitzer", heißt es, "am Ende natürlich auch ein ziemlich enttäuschter, nachdem sein Brown Panther als 31:10-Favorit nur Fünfter wurde. Er war aber ein wirklich fairer Verlierer, wollte Details über den Sieger und seine Abstammung wissen, und applaudierte ihm bei der Sieger-Parade zu."

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