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Der Derby-Countdown läuft: Kein klarer Favorit zu erkennen

Noch dreht sich das Derby-Karrussel: Wer darf beim Sparda 144. Deutschen Derby in die Startboxen in Hamburg-Horn einrücken? www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Daniel Delius

59 dreijährige Pferde sind noch für das SPARDA 144. Deutsche Derby (beim Klick auf die farbigen Links gibt es weitere Infos - hier das komplette Derbyfeld) am 7. Juli in Hamburg-Horn startberechtigt - am Vergleichstag des Vorjahres waren es nur 41 gewesen. Das unterstreicht die momentan noch relativ offene Situation, denn auch die Buchmacher können sich derzeit schwer entscheiden, wen sie denn zum Favoriten machen. Dabei sind nicht einmal eventuelle Nachnennungen berücksichtigt, denn seit einigen Jahren besteht bekanntlich die Möglichkeit, für eine Gebühr von €50.000 (ein Zehntel des Grundrennpreises) ein bislang nicht gemeldetes Pferd nachzunennen. Stichtag dafür ist in diesem Jahr der nächste und finale Streichungstermin, Montag 1. Juli, die endgültige Starterangabe für das Derby ist der 3. Juli.

Derzeit sieht es so aus, als ob Trainer Andreas Wöhler aus Spexard bei Gütersloh die besten Karten in der Hand hat. Sieben Derbykandidaten stehen in seinem Stall, an der Spitze Chopin, Neun-Längen-Sieger im April im Krefelder Dr. Busch-Memorial. Anschließend verkaufte ihn sein Züchter Hans Wirth aus dem badischen Waghäusel an Scheich Fahad Al Thani aus Katar, 1,3 Millionen Euro wurden als Preis kolportiert. In den Farben von Qatar Racing Ltd. bestreitet er am 7. Juni in Epsom das Englische Derby, für das er für 75.000 Pfund nachgenannt wird. Ob er dann in Hamburg an den Start kommt, steht allerdings in den Sternen.

Mit dem damals klar favorisierten Novellist war der Kölner Unternehmer Dr. Christoph Berglar im vergangenen Jahr im Derby hinter Pastorius Zweiter, dieses Jahr hat er aktuell mit Nuntius, jüngerer Bruder von Novellist, und Protectionist zwei Derby-Kandidaten. Nuntius ist bei zwei Starts noch ungeschlagen, Protectionist war jüngst Dritter im Iffezheimer Derby-Trial. Beide werden vor Hamburg noch einmal an den Start kommen. See The Rock im Besitz des Kölner Stalles Leon konnte am Pfingstmontag im Derby-Trial in Hannover nicht überzeugen. Eher unklar ist auch die Situation bei Wake Forest im Besitz von Klaus Allofs und der Stiftung Gestüt Fährhof. Der Hengst kuriert derzeit eine geringfügige Verletzung aus, Mitbesitzer Dr. Andreas Jacobs zeigte sich unlängst skeptisch, was einen möglichen Derbystart angeht. Der sechste Wöhler-Kandidat Saint and Sinner zählt auf Grund der letzten Leistungen nur zu den Außenseitern im Derbyfeld, auch Empire Hurricane muss zunächst einmal ein Rennen gewinnen, bevor man Derby-Pläne hegen kann. Mit Gestüt Ittlingens Stellato, der kommenden Sonntag in München läuft, hat Wöhler noch einen weiteren guten Dreijährigen im Stall, Besitzer Manfred Ostermann müsste ihn allerdings nachnennen. 

Titelverteidiger im Derby ist Trainer Mario Hofer, der vor einem Jahr mit Pastorius erfolgreich war. Er hat noch sechs Pferde im Rennen, darunter Noble Galileo, Dritter im Derby-Trial in Hannover, sowie Global Bang, hervorragender Zweiter im klassischen Mehl-Mülhens-Rennen Pfingsten in Köln. Dort ging es allerdings über 1600 Meter, in Hamburg wird eine um 800 Meter weitere Strecke verlangt.  Ein interessantes Pferd ist Saratino, gerade Zweiter in Hoppegarten. So ganz genau ist seine Klasse nicht einzuschätzen, nach dem Bavarian Classic, das er am kommenden Sonntag bestreitet, wird man mehr wissen. 

Nicht ganz so aufregend sieht die Derby-Situation bei Peter Schiergen aus. Fünf Hengste stehen noch in seinem Aufgebot, der Beste könnte Lucky Speed sein, im Metzler-Preis in Frankfurt Zweiter, ein Pferd mit weiterem Steigerungspotenzial.

Von den vier Derby-Aspiranten von Trainer Jens Hirschberger, seit Jahresbeginn Nachfolger von Uwe Ostmann am Diana-Stall in Mülheim/Ruhr, könnte Vif monsieur die Nummer eins sein. Im Besitz des Belgiers Frank Maria van Gorp hat er in Frankfurt den Metzler-Preis gewonnen, München ist sein nächstes Ziel.

Waldemar Hickst in Köln hat noch drei im Derby engagierte Pferde in seinem Stall. Samos ist bisher ausschließlich in Frankreich gelaufen, interessanter ist zum jetzigen Zeitpunkt Nicolosio, der am Pfingstmontag in großem Stil den Derby Trial in Hannover gewann. Er wandert dabei auf den Spuren seines Onkel Nicaron, der 2005 ebenfalls in Hannover erfolgreich war und dann für den Stall Nizza für Jürgen Imm das Deutsche Derby gewann. Und dann ist mit Leofilo aus dem Gestüt Ittlingen auch der Sieger aus dem Iffezheimer Derby-Trial in seinem Stall, ein Hengst ohne Derby-Nennung. Wie sein Zuchtgefährte Stellato käme er nur mit einer nachträglichen Nennung ins Feld.

Markus Klug, Trainer in Köln-Heumar auf dem Gelände des Gestüts Röttgen, ist im Derbyfeld noch viermal vertreten, darunter ist mit Wild Silva die einzige Stute im Rennen, ein Start erscheint angesichts der letzten Leistungen aber eher unwahrscheinlich. Interessanter ist mit Schulz im Besitz von Thomas Schäffer aus Rastatt der Zweite aus dem Iffezheimer Derby-Trial.

Von den elf im Ausland trainierten Derby-Kandidaten gab es bislang noch keine Startbekundungen. Interessant ist sicher der von Henri-Alex Pantall in Frankreich trainierte Tres Blue im Besitz von Horst Rapp aus Straubenhardt bei Karlsruhe. Er hat unlängst in Lyon gewonnen, hätte durchaus die Klasse, um in Hamburg an den Start zu gehen.

Die letzten Derby-Tests:

Sonntag, 26. Mai:    München, Onextwo.com - Bavarian Classic, Gr. III, €55.000, 2000m

Sonntag, 16. Juni:     Köln, Oppenheim-Union-Rennen, Gr. II, €70.000, 2200m

Sonntag, 23. Juni:     Bremen, SWB Derbytrial, €20.000, 2200m

Mehr Informationen über das Deutsche Derby in Hamburg gibt es unter www.galopp-hamburg.de

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