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Deckplan 2019: Taxi4Horses

Auf der Koppel in Rabodanges: Brit Wit, La Salvita und Sloann (von l.). Foto: privat

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 553 vom Freitag, 01.02.2019

„Ambitioniert“ hatte Günther Schmidt seinen Deckplan 2018 genannt, in diesem Frühjahr spricht er von „besten Verbindungen“, verweist auf Kundenkontakte und die Pedigrees der herangezogenen Hengste. Vor vielen Jahren war es nämlich der sich leider als unfruchtbar erwiesene Morshdi (Slip Anchor), der als erster Hengst unter dem Darley-Banner in Deutschland stand, im damals in dieser Form noch existenten Gestüt Friedrichsruh.

Eine eigene Scholle gibt es nicht mehr für die Zucht, die unter dem Label des eigenen Transportunternehmens Taxi4Horses läuft. Flamingo Queen steht im Gestüt Ohlerweiherhof, die anderen Stuten sind in Frankreich untergebracht, im Haras Chateau de Rabodanges, die Aufzuchtstätte von Markus Münchs Spectre und der vorjährigen Gr. I-Siegerin Wonderment.

„Ambitioniert“ ist sicher auch der Deckplan 2019, werden doch mit Cloth of Stars, Cracksman und Roaring Lion drei der interessantesten Newcomer Europas herangezogen. Der in Frankreich unter dem Darley-Banner stehende Cloth of Stars war, wie wir bereits in dem Deckplan von Ohlerweiherhof anmerkten, innerhalb weniger Tage ausgebucht. Zu einem Tarif von 7.500 Euro ist er angesichts seiner Abstammung und der Rennleistungen sicherlich nicht zu teuer. Für ihn ist Brit Wit vorgesehen, eine Tochter der Listensiegerin und Park Gr. II)-Dritten Brisk Breeze, Mutter von bisher zwei Siegern. Deren Mutter Bela-M (Ela-Mana-Mou) war ebenfalls Listensiegerin und gruppeplatziert, es ist die Familie des Darley-Deckhengstes Bow Creek (Shamardal). Brit Wits Erstling Best Solution (Lord of England) ist für den Züchter bei Andreas Wöhler bereits platziert gelaufen, es folgten Hengste von Thewayyouare und Dylan Thomas.

Cracksman ist gerade erst zum besten Pferd der Welt gekürt worden. Der mehrfache Gr. I-Sieger debutiert im Dalham Hall Stud in Newmarket, steht auf dem Deckplan mehrerer deutscher Züchter. Zu ihm geht Santa Luz, vorletztes Jahr ein 32.000-Euro-Auktionskauf bei der BBAG in Iffezheim. Sie ist zwar nicht gelaufen, doch als Halbschwester zu drei Black Type-Siegern, Saphir (Black Sam Bellamy), Saint Pellerin (Königstiger) und Sarandia (Dansili) prominent gezogen. Die Linie hat in Wittekindshof seit Jahren zuverlässig herausragende Sieger geliefert.

Helmet in Fährhof wird von Sloann aufgesucht, die vor einem Jahr für 12.000 Euro bei Arqana gekauft wurde. Sie ist eine Schwester des Criterium de Saint-Cloud (Gr. I)-Siegers Morandi (Holy Roman Emperor) aus einer alten Zoppenbroicher Linie, ist doch ihre dritte Mutter die Preis der Diana-Siegerin Ordenstreue (Orsini). Sloanns Erstling von Olympic Glory ist letztes Jahr zweijährig platziert gelaufen, für Taxi4Horses hat sie im letzten Jahr eine Stute von Hunter’s Light gebracht.

Neu in der Herde ist die Rock of Gibraltar-Tochter Phedre. Sie stammt aus einer Schwester der Gr. I-Sieger und Deckhengste Sagamix (Linamix) und Sagacity (Highest Honor) sowie der Gr. II-Siegerin Sage et Jolie (Linamix), Mutter wiederum des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Sageburg (Johannesburg). Der Coolmore-Dreijährige Japan (Galileo) ist eine klassische Hoffnung aus der Familie für dieses Jahr. Phedre ist zweifache Siegerin, geht zu New Approach.

Roaring Lion wird nach der großen Saison 2018 mit vier Gr. I-Rennen mit entsprechenden Erwartungen auf Tweenhills aufgestellt. Wie die englischen Medien berichteten, wird ihm Scheich Fahad mehrere Kronjuwelen seiner Zucht geben, darunter die Gr. I-Siegerinnen Just the Judge, Lightening Pearl und Simply Verse. Günther Schmidt schickt La Salvita zu ihm, sie wurde vor einigen Jahren vom Gestüt Fährhof erworben. Die Listensiegerin aus der Lomitas-Linie ist bereits Siegermutter, ihr Sohn Los Campanos (Campanologist) war vergangenes Jahr Seriensieger. Eine jetzt drei Jahre alte Tochter von Excelebration hat letztes Jahr in Schweden gewonnen. Der Zweijährige Veyron (Reliable Man) geht bereits auf das „Taxi“-Zuchtkonto, er wurde bei der BBAG in den Stall von Andreas Bolte verkauft. Eine Jährlingsstute hat Maxios als Vater.

Es bleibt die zu Tai Chi gebuchte Flamingo Queen, bei Tattersalls für kleines Geld gekauft. Sie kommt aus einer Familie, die in Schlenderhan und anderswo in Deutschland sehr gute Pferde gebracht hat. Arcadio (Monsun) ist ein Bruder der Mutter, weiter hinten im Pedigree findet man Pastorius, von dem sie interessanterweise eine zweijährige Tochter und einen Jährlingshengst hat.

 

CLOTH OF STARS (2013), v. Sea The Stars – Strawberry Fledge v. Kingmambo (Haras de Logis/FR)

Brit Wit (2011), v. High Chaparral – Brisk Breeze v. Monsun, trgd. v. New Bay

 

CRACKSMAN (2014), v. Frankel – Rhadegunda v. Pivotal (Dalham Hall Stud/GB)

Santa Luz (2014), v. Campanologist – Salontasche v. Dashing Blade, trgd. v. Iffraaj

 

HELMET (2008), v. Exceed and Excel –Accessories v. Singspiel (Gestüt Fährhof)

Sloann (2012), v. Silver Frost – Vezina v. Bering, trgd. v. Ulysses

 

NEW APPROACH (2005), v. Galileo – Park Express v. Ahonoora (Dalham Hall Stud/GB)

Phedre (2013), v. Rock of Gibraltar – Piping v. Montjeu, Maiden

 

ROARING LION (2015), v. Kitten’s Joy – Vionnet v. Street Sense (Tweenhills Farm & Stud)

La Salvita (2008), v. Big Shuffle – La Hermana v. Hernando, trgd. v. Highland Reel

 

TAI CHI (2009), v. High Chaparral – Taita v. Big Shuffle (Gestüt Ohlerweiherhof)

Flamingo Queen (2013), v. Royal Applause – Anthurium v. Hector Protector, nicht gedeckt

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