Danedream-Verwandte toppt Deauville-Auktion

Die europäische Auktionsszene war in dieser Woche, zumindest was den Jährlingsmarkt betraf, nahezu komplett in Deauville zur Vente de Yearlings d’Octobre anwesend. Am Dienstag ging es los, Finale ist erst an diesem Freitag, doch die mutmaßlich besten Pferde kamen am Eröffnungstag in den Ring. Darunter war auch der Salestopper, ein Sohn von Sea The Stars aus der Ignis Away (Gold Away), eine unplatziert gelaufene Schwester von Danedream. Ignis Away wurde in der Zeit gezeugt, als die Mutter Danedrop (Danehill) nach ihrem Verkauf in der französischen Obskurität war. Ihr Erstling Heart Away (Australia) wurde letztes Jahr bei Arqana von Qatar Racing gekauft, sie ist Siegerin und so war es kein Wunder, dass David Redvers für diese Besitzer bei 400.000 Euro den Zuschlag bekam. Züchter ist ein mehrköpfiges Syndikat, Ignis Away hat dieses Jahr ein Stutfohlen von Churchill gebracht.

370.000 Euro legte die Agentin Kerry Radcliffe für eine von Shalaa stammende Stute aus von Fastnet Rock stammenden Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Havana Gold (Teofilo) an. Vor zwei Jahren hatte sie an gleicher Stelle einen No Nay Never-Bruder zu ihr gekauft, unter dem Namen Neverland Rock war er inzwischen auf Gr. II-Ebene platziert. Die Neuerwerbung ist für ein amerikanisches Syndikat, soll aber in Frankreich bleiben.

Auch eine Reihe von „Highrollern“ der Szene war präsent. Coolmore ersteigerte über den Agenten Arthur Hoyeau einen No Nay Never-Hengst, den das Haras d’Elbe angeboten hatte, für 300.000 Euro. Und auch Godolphin tauchte auf der Käuferliste auf, selbst wenn Chefeinkäufer Anthony Stroud nicht einmal vor Ort war. Fernmündlich mit dem Ring verbunden, ersteigerte er einen Showcasing-Sohn für 300.000 Euro. Er stammt aus einer Familie, die zeitweise im Gestüt Bona Erfolge hatte, der mehrfache Gr.-Sieger und Deckhengst Zarewitsch (Night Shift) ist zu nennen. Die jüngste Neuerwerbung von Scheich Mohammeds Unternehmen wird eine Box bei Trainer Andre Fabre beziehen.  

Eine ganze Reihe von Käufen wurde für das Haras de Victot getätigt. Alban de Mieulle, der Beauftragte des neuen Eigners Abdulla Bin Khalifa Al Thani – Besitzer von French King -, erwarb u.a. eine Stute aus dem ersten Jahrgang des Darley-Hengstes Territories, sie kostete 260.000 Euro. Victot ist das älteste Vollblutgestüt Frankreichs. Mehre Nachkommen von Soldier Hollow wurden angeboten, mit 110.000 Euro für einen Hengst aus der Familie von Majorität gab es auch einen sechsstelligen Zuschlag, Käufer war Trainer Pascal Bary. 75.000 Euro brachte ein Soldier Hollow-Bruder zur aktuellen „Winterkönigin“ Ocean Fantasy (Make Believe). Der vom Haras du Mezeray angebotene Hengst ging an Écurie Vivaldi, Fabrice Chappet wird der Trainer sein. Panorama Bloodstock musste sich diesmal mit der Rolle des Unterbieters zufrieden geben.

Einige Jährlinge werden den Weg nach Deutschland nehmen. Vor Ort war Eckhard Sauren mit Trainer Henk Grewe an seiner Seite. Gleich vier Jährlinge wurden auf ihn geschrieben. 57.000 Euro kostete ein Intello-Sohn aus der Diana-Siegerin Almerita (Medicean), mithin ein Bruder des Gruppe-Siegers Articus (Areion). Eine Siyouni-Stute aus einer listenplatziert gelaufenen High Chaparral-Tochter war für 45.000 Euro zu haben, 30.000 Euro mussten für einen Muhaarar-Hengst aus der Sasuela (Dashing Blade), einer Schwester der Gr.-Sieger Seismos (Dalakhani) und Samba Brazil (Teofilo) bezahlt werden. Schließlich wurde noch für 27.000 Euro ein Bobby’s Kitten-Sohn aus einer von Acclamation stammenden Schwester zu drei Black Type-Siegern gekauft.

Das Gestüt Lindenhof ersteigerte einen Golden Horn-Sohn aus der Indigo Girl (Sternkönig), somit einen Bruder zu Ivanhowe (Soldier Hollow), für 22.000 Euro, hier dürfte es sich um ein Foalsharing gehandelt haben. Panorama Bloodstock ersteigerte drei Jährlinge für deutsche Kunden: Für 35.000 Euro einen Olympic Glory-Hengst aus einer listenplatziert gelaufenen Chineur-Stute, für 28.000 Euro einen Raven’s Pass-Hengst und für 22.000 Euro eine Pride of Dubai-Stute aus der Familie von Poliglore (Sadler’s Wells). An die IVA-Alles ging ein Dream Ahead-Hengst aus der Linie von Guignol (Cape Cross), Guiliani (Tertullian) und Getaway (Monsun), er könnte in den Farben des Stalles Laurus laufen, kostete 55.000 Euro. Die HFTB Racing Agency ersteigerte für 16.000 Euro einen Prince Gibraltar-Hengst aus einer Listensiegerin, Andreas Garske erwarb eine Excelebration-Tochter für 6.000 Euro. Auch Tina Rau und Andy Wyss wurden als Käufer registriert, der Ecurie Normandie de Pur-Sang von Simon Springer hatte bis Redaktionsschluss acht Jährlinge gekauft.

Am Freitag steht die finale, in der Regel ruhige Session an, so dass ein abschließendes Fazit erst dann gezogen werden kann.

Vente de Yearlings d'Octobre - Salestopper