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Düsseldorfer Premiere für den "Kölner" Winterfavoriten

Gehen mit besten Referenzen ins Rennen: Daktani (vorn) gewinnt mit Eugen Frank den Düsseldorfer Juniorenpreis knapp vor Empire  Hurricane mit Eddie Pedroza. www.duesseldorf.de - www.klatuso.com

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Turf aktuell

TurfTimes: 

Ausgabe 236 vom Donnerstag, 11.10.2012

Erst seit 1998 wird der schon am Ende des 19. Jahrhunderts aus der Taufe gehobene Preis des Winterfavoriten auf Gruppe-Ebene entschieden. Bislang findet sich noch kein im Ausland trainierter Vollblüter in der Siegerliste des in seiner sportlichen Bedeutung wichtigsten Youngster-Rennens der Saison. In diesem Jahr steht der traditionelle Austragungsort der Prüfung in Köln aufgrund der dort herrschenden Quarantänebestimmungen nicht zur Verfügung steht, so dass der Winterfavorit zum fünften Mal in seiner Geschichte andernorts gelaufen wird.

Für den Düsseldorfer Grafenberg ist es am Sonntag eine Premiere als Austragungsstätte, für das Rennen könnte es durch den 2jährigen Hengst Tres Blue ebenfalls eine Premiere werden. Sofern der Anabaa Blue-Sohn aus dem Quartier von Henri-Alex Pantall am Sonntag gewinnt, so wäre er der erste ausländische „Winterfavorit“. Zwar steht der Hengst in deutschem Besitz von Horst Rapp, doch als in Frankreich trainierter Vollblüter gilt er als Franzose. In seiner Heimat debütierte er Anfang September in Longchamp in einem nicht schlecht besetzten Course F-Rennen, das er als Zweiter zu dem später bereits zweimal auf Gruppe III-Ebene platzierten Aga Khan-Hengst Visiyani beendete. Mit Maxime Guyon im Sattel ist Tres Blue, dessen Mutter Tres Ravi noch von Andreas Wöhler trainiert wurde, ein durchaus chancenreicher Kandidat im neunköpfigen Aufgebot des diesjährigen 109. Preis des Winterfavoriten (Gruppe III, 1600m, 155.000€).

Wie Tres Blue absolvierte mit Superplex (Filip Minarik) auch ein weiterer Kandidat seine bisher zwei Rennbahnauftritte ausschließlich in Frankreich, doch wird der Multiplex-Sohn von Michael Figge in München trainiert, gilt somit als deutscher Vertreter. Superplex gewann nach schwachem Debüt seinen 2. Start in einem Course F-Rennen Ende September in Maisons-Laffitte. Dabei blieb er vor dem Wertheimer-Hengst Solow, der zuvor Dritter zu Tres Blue in Longchamp gewesen war, so dass zwischen Tres Blue und Superplex nicht allzu viel liegen sollte. Auch Superplex gehört in einer offenen Partie zu den chancenreichen Kandidaten und dürfte etwas über dem Stallgefährten Wildheart (Adrie de Vries) rangieren, auch wenn der Manduro-Sohn zuletzt in Baden-Baden ein Sieglosen-Rennen mit enormer Endgeschwindigkeit noch umbiegen konnte.

Die besten Referenzen aus heimischen Rennen hat ohne Zweifel Gestüt Röttgens Daktani (Eugen Frank), der zwei Siege bei zwei Starts in seinem Rennrekord stehen hat. Beim Debüt brauchte er allerdings die Hilfe der Rennleitung, doch anschließend zeigte der Kallisto-Sohn im Düsseldorfer Junioren-Preis auf Listenebene, dass er es auch so schafft. Seine Bahnkenntnis – beide Starts fanden auf dem Grafenberg statt – ist angesichts der speziellen Düsseldorfer Kursführung sicherlich auch kein Nachteil für den Röttgener. Mit Empire Hurricane (Eduardo Pedroza) und Anatol Artist (Koen Clijmans) trifft er auf zwei schon zweimal hinter ihm platzierte Gegner, die auf Revanche sinnen. Der zuletzt im Junioren-Preis als Favorit ins Rennen gegangene Wöhler-Schützling Empire Hurricane, der zuvor als „Störenfried“ bei seinem Erfolg über Daktani disqualifiziert worden war, ist weiterhin die Wahl des Stalljockeys, der auch den zuvor als Vierter in Iffezheim auf Gruppe-Ebene keine schlechte Figur abgebenden Mauriac (Jozef Bojko) hätte reiten können. Der zweite Wöhler-Vertreter im Besitz des Stalles Kaiserberg gewann vor seinem Iffezheimer Auftritt auf Gruppe-Parkett ein Sieglosen-Rennen in Frankfurt.

Direkt nach einem überzeugenden Erfolg in der Sieglosen-Klasse geht der in Hoppegarten von Roland Dzubasz für Marlene Haller trainierte Limario (Alexander Pietsch) ins Rennen. Nach dem Eindruck des Kölner Triumphs wäre auch dieser Areion-Sohn keine wirkliche Sensation als neuer „Winterfavorit“. Eindeutig in diese Kategorie fiele allerdings der Erfolg des Lokalmatadoren Maurice (Eddy Hardouin). Der von Sascha Smrczek trainierte Big Shuffle-Sohn ist nach drei Versuchen noch sieglos. Die Maidenschaft ausgerechnet im Winterfavoriten abzulegen, wär schon alles andere als alltäglich.

Hier geht es zum kompletten Renntag in Düsseldorf (erster Start um 13:45 Uhr): Klick!

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