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Craven Sale mit ermunterndem Ergebnis

Diese Practical Joke-Tochter geht wieder in die USA zurück. Foto: Tattersalls

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 664 vom Freitag, 16.04.2021

Prognosen waren vor der ersten Breeze Up-Auktion des Jahres in Europa nur schwer zu erstellen: Die Tattersalls Craven Sale am Dienstag und Mittwoch im englischen Newmarket sind doch eher eine „Boutique“-Versteigerung, wobei man sich stets auf unsicherem Terrain bewegt. Am Ende konnte jedoch ein positives Fazit gezogen werden. Von den 137 angebotenen Zweijährigen wurden 121 für 10,4 Millionen gns. verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 86.201gns.

Ein Vergleich zum Vorjahr ist nicht statthaft, da die Auktion damals erst nach Royal Ascot durchgeführt werden konnte und das auch nur an einem Tag mit einem zahlenmäßig deutlich geringeren Angebot. In den Jahren 2014 bis 2019 hatte es allerdings durchweg Durchschnitte im sechsstelligen Bereich gegeben, bis zu 144.000gns. im Rekordjahr 2017. Davon war man diesmal weit entfernt, was natürlich an den aktuellen Umständen liegt. Zwar war es eine Präsenzauktion, aber mit deutlichen Einschränkungen, was das Betreten des Geländes und insbesondere die Einreise nach Großbritannien betraf. Zudem spielen der Brexit und seine Folgen eine nicht geringe Rolle. Tattersalls hatte üppige Bonusse für jetzt gekaufte Pferde ausgelobt, die in zwei Monaten während Royal Ascot gewinnen – ob sie ausgezahlt werden müssen, bleibt abzuwarten.

Dieser Bonus wird bei der Salestopperin wohl eher keine Rolle spielen, denn die für 360.000gns. vom Agenten Alex Elliott für Peter Brants White Birch Farm erworbene Practical Joke-Tochter soll künftig von Chad Brown in den USA trainiert werden. Was insofern kurios ist, da sie von dort kommt. Das irische Tally-Ho Stuud hatte sie letztes Jahr in Keeneland für 185.000 Dollar ersteigert. Sie stammt aus dem ersten Jahrgang ihres Vaters, der drei Gr. I-Rennen gewonnen hat, Sohn des Champions Into Mischief ist und für 22.500 Dollar in Coolmores Ashford Stud in Kentucky steht.

Der teuerste Hengst der Auktion war ein Sohn von Kingman, der am Montag zwar beim Breezing vorgestellt wurde, dann aber nicht im Ring erschien und auf privater Basis für 335.000gns. an das Manor House Stud verkauft wurde. Seine Mutter ist die mehrfache Listensiegerin und Gr. III-platzierte Flying Fairies (Holy Roman Emperor). 265.000gns. zahlte die engagierte Cool Silk Partnership für eine Tochter des angesagten Night of Thunder aus einer starken Black Type-Familie, der u.a. auch der einstige Gr.-Sieger und Wöhler-Schützling Red Cardinal (Montjeu) angehört.

Dreimal fiel der Hammer bei 240.000gns.: Die BBA Ireland ersteigerte für diesen Betrag für einen Klienten aus dem Mittleren Osten einen Lope de Vega-Hengst, Trainer Roger Varian erwarb eine in Frankreich gezogene Dabirsim-Tochter und ein Hengst aus dem ersten Jahrgang von Caravaggio ging an die Agentur SackvilleDonald für einen Kunden aus HongKong. Godolphin, bei dieser Auktion oft genug in hohen Regionen unterwegs, erwarb offiziell einen Zweijährigen, für 210.000gns. einen Oasis Dream-Sohn aus einer Schwester der Gr. I-Siegerin African Rose (Observatory).

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