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Cox Plate-Sieger: Birkhahn im Pedigree

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 289 vom Donnerstag, 31.10.2013

Es ist sicher ein Fall für die Historiker: Ein Pferd, das bisher überhaupt kein einziges Mal als Sieger das Ziel passiert hat, gewinnt ein Gr. I-Rennen, nicht irgendeines, sondern das prestigeträchtigste Rennen des Landes. So geschehen am vergangenen Samstag in Moonee Valley, als der drei Jahre alte Shamus Award (Snitzel) die mit A$3.000.000 (ca. €2.085.000) dotierte Cox Plate gewinnen konnte. Mit dem 19 Jahre alten Chad Schofield im Sattel, der erstmals ein Gr. I-Rennen gewann, der jüngste Siegreiter in der Cox Plate seit Brent Thomson 1975.

Dabei war Shamus Award nur ins Feld gerückt, da die klare Vorausfavoritin Atlantic Jewel (Fastnet Rock) verletzungsbedingt kurzfristig gestrichen werden musste. Nun hatte Shamus Award allerdings schon einige sehr gute Platzierungen erzielen können, war in diesem Jahr zweimal Zweiter auf Gr. II-Ebene und Dritter in den Caulfield Guineas (Gr. I), ist nahezu ausschließlich in Black Type-Rennen gelaufen. Trotzdem konnte der von Danny O'Brien trainierte Hengst in einem knappen Finish Happy Trails (Good Journey) und Fiorente (Monsun) knapp in Schach halten, im geschlagenen Feld waren einige der australischen Superstars wie etwa It's a Dundeel (High Chaparral), der als Favorit angetreten war, Auch der einstige englische St. Leger (Gr. I)-Sieger Masked Marvel (Montjeu) war chancenlos.

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Shamus Award hat interessanterweise einen deutschen Hintergrund, auch wenn dieser ein gutes Stück zurückliegt. Seine fünfte Mutter ist die 1969 geborene Alexandra (Ozean), gezogen von dem Dänen Niels Schibbye in Deutschland, seine Pferde liefen hier unter dem Namen Gestüt Brandenbjerg. Eine von Alexandras Töchtern war Aligote (Nebbiolo), eine zweifache Siegerin, die beste deutsche Blutströme kombinierte. Ihr Vater, der Irish 2000 Guineas (Gr. I)-Sieger Nebbiolo, war über seine Mutter Novara ein Birkhahn-Enkel. Alexandra war stark ingezogen auf Ticino, sie stammte von dem Magnat-Sohn Ozean aus der Aroma (Orsini), die 1967 für Brandenbjerg und Trainer Georg Zuber zwei Rennen in Krefeld und Mülheim gewinnen konnte. Mütterlicherseits ist es eine alte Oppenheim-Linie, die auf Maria (The Palmer) zurückgeht.

Aligotes Tochter From the Wood (Tap on Wood) wurde in Irland gezogen, gewann dort die Concorde Stakes (Gr. III). Sie ging später nach Australien, wurde Mutter u.a. der zweifachen Siegerin Flinito Fling (Luskin Star), zweite Mutter der fünffachen Siegerin Sunset Express (Success Express) und jetzt dritte Mutter des Cox Plate-Siegers.

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