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Corona: Frankreichs Re-Start am 11. Mai

Bald wieder fit: Mark Johnston. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 615 vom Freitag, 24.04.2020

France Galop hat Ausschreibungen  für die Zeit vom 11. Mai bis zum 31. August vorgelegt. Am Montag, 11. Mai, soll es in Longchamp und Toulouse losgehen, wobei gleich am ersten Tag vier Grupperennen gelaufen werden sollen. Die Dotierungen sind im Detail noch nicht festgezurrt, doch sollen sie zumindest nicht deutlich unter den bisherigen Preisgeldern liegen.

Allerdings ist das Programm, das natürlich zu Beginn mit üblichen Restriktionen hinter verschlossenen Türen über die Bühne gehen soll, keineswegs durchgewinkt, denn es steht noch eine offizielle Bestätigung der Behörden aus. Es gibt im Moment noch keine entsprechenden Genehmigungen. Wenn es denn Rennen geben sollte, dann zumindest bis Ende Mai ohne nicht-französische Pferde und Jockeys. Deutsche Starter sind somit ausgeschlossen, auch in den Black Type-Rennen wird es ohne die sonst so zahlreichen englischen Gästen abgehen.

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Der britische Rennsport hat ein Hilfspaket in Höhe von 22 Millionen Pfund geschnürt, das Geld kommt Rennbahnen und am Rennsport Beteiligten zugute. Gespeist wird dieses Paket aus Mitteln des Horserace Betting Levy Boards und der Racing Foundation. Rennbahnen sollen damit über einen gewissen Zeitraum handlungsfähig bleiben. Erhebliche Summen sollen auch an Trainer und Jockeys gehen. So werdem 2,79 Millionen Pfund an Trainer, gezahlt die ihr Personal beurlauben mussten, Jockeys werden mit insgesamt 900.000 Pfund bezuschusst. Zudem wird ein Fonds in Höhe von 2,5 Millionen Pfund gebildet, aus dem Pferde versorgt würden, bei denen die Besitzer nicht mehr für deren Unterhalt aufkommen können.

Das Horserace Betting Levy Board ist eine Abteilung des Ministeriums für Kultur, Medien und Sport in Großbritannien. Es verwaltet Gelder aus Buchmacherabgaben, wobei das Gros davon für Rennpreise ausgegeben wird. Die 2012 gegründete Racing Foundation ist eigentlich für die Unterstützung von wohltätigen Projekten zuständig.

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In einem „best-case scenario“ hat der britische Dachverband das Guineas-Meeting in Newmarket für Angang Juni und das Derby-Meeting in Epsom für Anfang Juli geplant, was eine Verschiebung von den ursprünglichen Terminen um vier Wochen wäre. In einem an die Trainer gerichteten Schreiben hat die British Horseracing Authority (BHA) zudem mitgeteilt, dass das vorgesehene Black Type-Programm mit Sicherheit nicht durchgeführt werden könne. Man hoffe jedoch, die tragenden Jahrgangsrennen wie auch die Gr. I-Rennen soweit wie möglich abhalten zu können. Unverändert wird daran festgehalten, Royal Ascot Mitte Juni ohne Zuschauer abzuhalten, es fände dann zwischen den klassischen Meetings statt.

Ob das allerdings haltbar ist, bleibt vorerst ungewiss, da es bei der aktuellen Situation in Großbritannien kein fixes Datum für einen Re-Start gibt. Die BHA plant in jedem Fall, die Starterfelder zu begrenzen, auch, um das Unfallrisiko zu minimieren. Es soll dann vermehrt zu Teilungen kommen.

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Dänemark wird an diesem Sonntag in Aarhus wie geplant den Rennbetrieb wieder aufnehmen. In einer gemischten Karte mit Trabrennen werden auch zwei Galopprennen durchgeführt. In Klampenborg soll es am 2. Mai losgehen, dann steht mit dem Danish Jockey Club Cup ein Listenrennen über 1800 Meter auf dem Programm.

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Wann es in Belgien und den Niederlanden wieder Rennen geben wird, ist momentan noch unklar. In beiden Ländern spielt der Trabrennsport eine wesentlich größere Rolle als der Galopprennsport. Definitiv bereits abgesagt ist der traditionelle Renntag im belgischen Waregem, der für den 1. September vorgesehen war. In den Niederlanden gibt es zumindest Überlegungen, demnächst Rennen hinter verschlossenen Türen durchzuführen.

Das wird auch in der Schweiz eine Option sein, doch konkrete Pläne gibt es noch nicht. Insbesondere für die Galopprennen in der Deutschschweiz sieht es für die kommenden Monate nicht gut aus.    

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Mark Johnston, 60, der Trainer mit den meisten Siegen im britischen Rennsport, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, er befindet sich seit vorletzter Woche in häuslicher Isolation, doch dürfte das demnächst der Vergangenheit angehören. Er ist wieder auf dem Weg der Besserung.

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Belmont Park in den USA hat den Beginn seines 51tägigen Meetings, das am 24. April beginnen und am 12. Juli enden sollte, erst einmal verschoben. Churchill Downs wollte das Frühjahrs-Meeting eigentlich am 28. April starten, doch auch dieser Termin kann nicht eingehalten werden. Wann es in Kentucky losgeht, ist noch unklar.

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Der Singapore Turf Club, der Anfang Mai nach vierwöchiger Pause den Rennbetrieb wieder aufnehmen will, zahlt jedem Besitzer, der vor dem 7. April ein Pferd in Kranji im Training hatte, pro Pferd als Kompensation einen Betrag von 1.500 Euro. Stallgebühren werden für die Monate April und Mai nicht erhoben. Dem vorwiegend malaysischen Stallpersonal, das wegen der Grenzschließung nicht ausreisen konnte, wird die Miete auf dem Rennbahngelände erlassen.

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