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Die Champions der "freshman sires"

Profitable hatte 2021 28 individuelle Sieger auf der Bahn. Foto: Darley

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 700 vom Freitag, 07.01.2022

Es war kaum zu erwarten, dass 2021 in Europa ein „freshman sire“ den Rekord von Mehmas (Acclamation) aus dem Jahr zuvor verbessern würde. Der Tally-Ho-Deckhengst hatte in seinem ersten Jahrgang 56 Sieger gestellt. Das war insofern bemerkenswert, da damals die Rennsaison auf Grund der Pandemie in Europa deutlich später begann als geplant. Mehmas, der selbst nur zweijährig lief, u.a. die Richmond Stakes (Gr. II) gewann, hat sich als Vererber keineswegs als Frühstarter ohne langfristige Wirkung herausgestellt, er hatte auch eine ausgezeichnete Saison 2021, ist Vater von jetzt neun Gr.-Siegern. Seine Decktaxe beträgt dieses Jahr denn auch 50.000 Euro.

Sein Nachfolger ist sein Boxennachbar. Cotai Glory (Exceed and Excel), ein harter Flieger, der dreißig Rennen bestritt, zweijährig die Molecomb Stakes (Gr. II) gewann, hatte 2021 35 individuelle Sieger auf der Bahn, war damit die Nummer eins bei den Hengsten mit dem ersten Jahrgang in Europa. Dies bei 126 Fohlen im Jahrgang 2019. Acht Blacktype-Pferde sind darunter, an der Spitze Atomic Force, der den Prix Robert Papin (Gr. II) gewonnen hat. Die Decktaxe von Cotai Glory wurde für dieses Jahr von 5.000 auf 8.500 Euro hochgesetzt.

Bezüglich der Preisgelder lag allerdings Caravaggio (Scat Daddy) vor ihm. Er stand drei Jahre in Coolmore, wechselte vergangenes Frühjahr in das Ashford Stud nach Kentucky. 24 individuelle Sieger hatte er in seinem ersten Jahrgang, auf Gr.-Ebene waren Tenebrism und Agartha erfolgreich. Gut vom Start gekommen sind ansonsten Ardad (Kodiac), Vater des Gr. I-Siegers Perfect Power, und mit Galileo Gold (Paco Boy) ein weiterer Tally-Ho-Hengst. Ardad steht im Overbury Stud in England. Sein Fohlenjahrgang 2021 umfasste nur 18 Köpfe, doch wird sich das ändern, er dürfte trotz gestiegener Decktaxe von 12.500 Pfund 2022 ausgebucht sein. Galileo Gold konnte 24 Sieger vorweisen, darunter die von Peter Schiergen trainierte Goldana, Listen-Dritte im Oktober in Hannover.

Weitere junge Deckhengste mit einem starken Beginn waren der für Darley im Kildangan Stud stehende Profitable (Invincible Spirit), der Coolmore-Hengst Churchill (Galileo) und auch aus dem englischen National Stud Aclaim (Acclamation), die sämtlich auch starke Jahrgänge vorzuweisen hatten. Langfristig, insbesondere auf weiteren Distanzen, sollte von den Nachkommen von Ulysses (Galileo) und Highland Reel (Galileo) noch mehr erwartet werden.

Auf dem Kontinent sorgte Zarak (Dubawi) für 17 Sieger, Lizaid und Parnac waren bedeutende Sieger in Deutschland. Rund 250 Buchungen gab es für ihn für die kommende Decksaison, nur die Hälfte wurde angenommen. Solide war auch der Beginn für die Bouquetot-Hengste Al Wukair (Dream Ahead) mit 15 und Zelzal (Sea the Stars) mit elf Siegern. 

In Deutschland hatte der im Gestüt Karlshof stehende Counterattack (Redoute’s Choice) seinen ersten Jahrgang der nördlichen Hemisphäre auf der Bahn. 38 Nachkommen sind beim Verband registriert, sieben waren am Start, gewonnen hat Spirit, See Hector belegte im Preis des Winterfavoriten (Gr. III) Rang drei. Vier seiner Nachkommen haben ein Engagement im IDEE 152. Deutschen Derby (Gr. I), zwei im Henkel Preis der Diana (Gr. I). Auch von dem im Gestüt Ebbesloh stehenden Brametot (Rajsaman) waren die ersten Produkte am Start. Zwei Sieger gab es in Frankreich, wo 2019 34 Fohlen von ihm geboren wurden.

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