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Breeders' Cup - was noch geschah

Modern Games gewinnt - aber nicht für die Wetter. Foto: Eclipsesportswire

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 694 vom Freitag, 12.11.2021

Ein Sieger, der „ohne Wetten“ lief – der Breeders‘ Cup Juvenile Turf (Gr. I) hatte seine dramatischen Momente unmittelbar vor dem Rennen. Modern Games (Dubawi), einer von zwei Godolphin-Vertretrern in diesem Rennen, wurde in seiner Startbox unruhig, steckte seinen Stallgefährten Albahr (Dubawi) an, dieser stieg in der Box, wurde kurzfristig zurückgezogen. Derweil hatte Modern Games seine Boxentür durchbrochen, war einige Meter galoppiert, kam aber schnell wieder zur Startmaschine zurück. In der allgemeinen Konfusion wurde nicht nur Albahr sondern auch Modern Games aus dem Toto herausgenommen. Nach einer kurzen veterinärmedizinischen Untersuchung wurde der Zweijährige jedoch als rennfähig befunden. Er startete – und kam unter William Buick zu einem leichten Sieg. Es war sein dritter in Folge, zuvor hatte er im September in Newmarket die Somerville Stakes (Gr. III) gewonnen.

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Modern Games‘ Mutter, eine New Approach-Tochter, ist zweimal gelaufen, sie ist Schwester des im Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I) siegreichen Ultra (Manduro), Deckhengst im Haras du Logis. Weitere Geschwister sind die Gr. III-Siegerin Synopsis und die Listensiegerin Epic Similie (Lomitas), selbst Mutter des Gr. II-Platzierten Figure of Speech (Invincible Spirit).

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Eine in Irland als Jährling für 75.000 Euro gekaufte Stute, die schon mehrfach den Atlantik überquert hatte, galoppierte die Konkurrenz im Juvenile Turf Sprint (Gr. II) aus den Schuhen. Twilight Gleaming (National Defense) war im vergangenen Jahr von dem amerikanischen Trainer Wesley Ward bei Goffs für die Stonestreet Stables gekauft worden- Im Mai siegte sie in Belmont Park, war dann Zweite in den Queen Mary Stakes (Gr. II) in Royal Ascot und siegte im August in einem Listenrennen über 1000 Meter in Deauville. Zurück in den Staaten holte sie sich den Juvenile Sprint unter Irad Ortiz jr. gegen den aus England angereisten Go Bears Go (Kodiac).

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Twilight Gleamings Vater National Defense (Invincible Spirit) steht für 5.000 Euro im Irish National Stud. Der Sieger im Prix Jean-Luc Lagardere (Gr. I) stammt aus der Anna Paola-Familie, sein erster Jahrgang, der jetzt zweijährig ist, zählt 29 Nachkommen, ist für irische Verhältnisse also recht übersichtlich ausgefallen.

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Der Breeders‘ Cup Juvenile Fillies Turf (Gr. I) ging an Pizza Blanca (Fastnet Rock) im Besitz und aus der Zucht von Bobby Flay, der für die kommende Saison bereits einen Besuch mit ihr in Royal Ascot ankündigte. Flay hatte die Mutter White Hot (Galileo), eine Schwester des Epsom Derby (Gr. I)-Siegers Pour Moi (Montjeu) 2014 bei Tattersalls für 1,25 Mio. gns. gekauft. Für Trainer Christophe Clement war es der erste Breeders‘ Cup-Erfolg. Pizza Blanca gewann unter Jose L. Ortiz mit einer halben Länge Vorsprung auf die von Francis-Henri Graffard trainierte Malavath (Mehmas), zuvor Siegerin im Criterium de Maisons-Laffitte (Gr. II). Die Französin gehört einer internationalen Besitzergemeinschaft um Barbara Keller, David Redvers und Everest Racing, einem Konsortium mit deutscher Beteiligung.

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Es war ein bemerkenswertes Wochenende für den japanischen Rennsport, denn Loves Only You (Deep Impact) und Marche Lorraine (Orfevre) sorgten für die ersten Siege des Landes im Breeders‘ Cup. Marche Lorraine, wie Loves Only You von der Northern Farm gezogen und im Training bei Yoshito Yaragi, überraschte im Distaff unter Oisin Murphy als 45:1-Außenseiterin. Sie war zuvor viermalige Listensiegerin auf Sand in ihrer Heimat, zählt dort auf diesem Untergrund zu den Spitzenstuten.

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