"Book 2" bleibt im Trend - Stauffenberg verkauft exzellent

Einst war bei der Tattersalls Yearling Sake im Oktober „Book 2“ das Synonym für den Mittelmarkt. Doch davon kann eigentlich schon länger nicht mehr die Rede sein, bei einem Schnitt pro Zuschlag, der nur minimal unter dem Vorjahr lag, das war damals Rekord für diese Auktion. Und wie vor Jahresfrist war es Shadwell, das Unternehmen von Scheich Hamdan Al Maktoum, das der eifrigste Käufer war. 40 Jährlinge zu einem Gesamtpreis von 6.870.000gns. ließ er ersteigern, 2017 waren es 42 für knapp sechs Millionen gns. gewesen. Sein Bruder Scheich Mohammed war auch nicht untätig, auch wenn in diesem Jahr seine Käufe nicht ganz klar zu erkennen sind, sie gingen sämtlich auf das Konto von Stroud Coleman Bloodstock. Die Agentur war in „Book 2“ für 27 Zuschläge in Höhe von 4.440.000 gns. zuständig, das Gros dürfte für Godolphin gewesen sein.

Der Gesamtumsatz war der beste in der Geschichte der Auktion, der etwas geringere Schnitt resultiert daher, dass mehr Pferde als 2017 verkauft wurden. Insgesamt waren diese Tage aber als sehr guter Erfolg zu bezeichnen auch wenn es, wie in „Book 1“, ohne das Geld einiger weniger Käufer kaum geht.  

Der Salestopper war bereits am Montag, dem ersten der drei Auktionstage in den Ring gekommen. Es war ein Sohn des Juddmonte-Hengstes Kingman, dessen Nachkommen an allen Tagen in Newmarket stark gefragt waren. Angeboten von Hazelwood Bloodszock, einem jungen Unternehmen, das in Exning unweit von Newmarket angesiedelt ist, ging er für 750.000gns. an Stroud Coleman, also an Godolphin. Seine Mutter Reem (Galileo) war Listensiegerin in Meydan und dort auch mehrfach gruppeplatziert. Es handelt sich um die Familie des mehrfachen Gr. I-Siegers Rodrigo de Triano (El Gran Senor). John Gosden, zu dessen zahlreichen Aufgaben auch die Beratung von Scheich Mohammed beim Jährlingskauf gehörte, war der entscheidende Bieter.

Der teuerste Shadwell-Kauf war eine vom irischen Corduff Stud angebotene Siyouni-Stute aus der Desert Style-Tochter Brynica mit einem internationalen Black Type-Pedigree. Sie brachte 450.000gns. und unterstrich die Beliebtheit des Vaters in den Auktionsringen auf beiden Seiten des Kanals. Etwas preisgünstiger war mit 425.000gns. eine Tochter von Pivotal. Das Cheveley Park Stud war der Käufer, es handelte sich dabei um ein Foalsharing. Der so erfolgreiche Vererber Pivotal (Polar Falcon) ist inzwischen auch schon 25 Jahre alt, steht aber unverändert im Deckeinsatz. 450.000gns. gab es am Donnerstag dann noch einmal für einen No Nay Never-Hengst, den der Agent Alex Elliott im Auftrag von Kia Joorabchiain anlegte, ein bekannter Vermittler von gut verdienenden Fußballspielern.

Große Tage waren es für Philipp von Stauffenberg, der mit einem spannenden Lot angereist war und nicht enttäuscht wurde. Stolze 380.000gns. brachte die aus eigener Zucht stammende Cassandra (Dansili), deren Bruder Catan (Oasis Dream) gerade imponierend gewinnen konnte. Ihre Mutter ist Halbschwester des 25fachen Siegers Calrissian (Efsio). Anthony Stroud unterzeichnete den Kaufzettel, er bekannte anschließend, dass er doch etwas tiefer in die Tasche greifen musste als erwartet. Noch etwas teurer war ein Sohn des populären Kingman aus der Legende Bleue (Galileo), die eine starke französische Linie vertritt. Für ihn gab es 400.000gns, ausgegeben von Stephen Hillen mit dem französischen Trainer Henri Devin an seiner Seite.

Ein Sohn von Camacho, den Stauffenberg Bloodstock vor einem Jahr an gleicher Stelle für 62.000gns. gekauft hatte, brachte mit einem Zuschlag von 200.000gns. einen bemerkenswerten Pinhooking-Erfolg, Shadwell war der Käufer. Eine aus der Zucht des Gestüts Wittekindshof stammende Charm Spirit-Tochter der einstigen „Winterkönigin“ Swordhalf (Haafhd), Schwester von Sword Peinture (Peintre Celebre) und Satomi (Teofilo), ging für 130.000gns. an Emirates Park. Aus dem Gestüt Görlsdorf kam ein Sea The Moon-Sohn aus der Frau Anna (Kallisto), eine Schwester der Gr. I-Siegerin Fraulein (Acatenango), hier fiel der Hammer bei 105.000gns.

Andreas Putsch war mit seinem Haras de Saint-Pair erstmals als Anbieter in „Book 2“ vertreten und konnte sich in dieser Entscheidung bestätigt sehen, denn ein von ihm in den Ring geschickter Kingman-Sohn auf der Gr. III-Siegerin Bugsie d’Amore (Rail Link) erlöste 280.000gns, ging an Alistair Donald.

Der Stall Salzburg verstärkte sein Lot mit einem Kingman-Sohn, den Tina Rau im Auftrag für 175.000gns. ersteigerte. Seine Mutter Astrelle (Makfi) hat zwei Rennen gewonnen, war Zweite in de Oh So Sharp Stakes (Gr. III). Sie ist eine Schwester der Black Type-Sieger Porsenna (Dylan Thomas) und Basileus (Dream Ahead), der Kingman-Sohn ist ihr Erstling.

Der beste Verkauf aus Fährhofer Sicht war der eines Oasis Dream-Sohnes aus der Path Wind, der für 250.000gns. an den Hong Kong Jockey Club ging. Die Mutter war Listensiegerin in Hamburg und Zweite im Premio Lydia Tesio (Gr. I). Die Stiftung Gestüt Fährhof hatte ihn über das Newsells Park Stud angeboten. Eine Muhaarar-Stute aus der Solola brachte 90.000gns., eine Dawn Approach-Tochter der Neuquen kam auf 42.000gns., ein Golden Horn-Hengst aus der Karpina wurde für 65.000gns. verkauft. Mark Johnston sicherte sich schließlich den Erstling der Gr. III-Siegerin Lacy, eine Hard Spun-Tochter, für 85.000gns.

Tattersalls October Yearling Sale - Book 2

Tattersalls October Yearling Sale - Salestopper Book 2

1gn = ca. 1,20 Euro