Drucken Redaktion Startseite

Bestmarken auch in Deauville

Coolmore ersteigerte diesen Camelot-Hengst. Foto: Arqana/Zuzanna Lupa

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 691 vom Freitag, 22.10.2021

Die Oktober-Auktion von Arqana in Deauville hat in den vergangenen Jahren qualitativ große Sprünge gemacht. Der eine oder andere Anbieter ist inzwischen von der Jährlingsauktion im August abgerückt, sie liegt halt sehr früh im Jahr, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Entwicklung der Pferde längst noch nicht abgeschlossen sein muss. Das hat die Jährlingsauktion im Oktober deutlich gestärkt und schlägt sich bei den Resultaten nieder, die sich in den letzten Tagen zu neuen Höhen aufschwangen.

Die mutmaßlich besten Jährlinge kamen am Montag in „Partie 1“ in den Ring, in diesem Segment wurden dann auch die höchsten Preise erzielt. Zum Salestopper wurde mit 440.000 Euro ein Camelot-Hengst aus der Board Meeting (Anabaa), Siegerin im Prix de Psyche (Gr. III) und im Prix de Flore (Gr. III) mehrfach auch Gr. I-platziert gelaufen und Mutter eines Listensiegers. Nicolas de Watrigant bekam im Auftrag von Coolmore den Zuschlag für den jungen Hengst, wobei Anthony Stroud als Unterbieter aus dem Feld geschlagen werden musste. Coolmore hatte auch bei einem Siyouni-Hengst aus der Listensiegerin Modern Eagle (Montjeu) das letzte Wort, wobei es sich der Hilfe von Laurent Benoit als Bieter bediente. 420.000 Euro mussten für den Jährling angelegt werden.

Gefragt waren insbesondere Nachkommen von Wootton Bassett, dem neuen Star im Coolmore-Portfolio. Allein am ersten Tag wurden 14 Nachkommen von ihm zu einem Schnitt von 200.587 Euro verkauft. Anthony Stroud musste bis zu 420.000 Euro gehen, um sich einen Hengst aus einer Schwester des mehrfachen Gr. I-Siegers und Deckhengstes Charm Spirit (Invincible Spirit) zu sichern. Ob er demnächst für Godolphin antritt, wurde nicht bekannt. Peter Brant von der White Birch Farm kaufte einen Wootton Bassett-Hengst für 400.000 Euro, eine Stute aus der Familie von Owington (Green Desert) von diesem Hengst ging für 350.000 Euro in den Stall des britischen Trainers Nigel Tinkler.  

Von den Deckhengsten mit dem ersten Jahrgang im Ring war Cloth of Stars die Nummer eins. In „Partie 1“ erzielten die von ihm stammenden fünf Jährlinge einen Schnitt von 107.200 Euro. Anthony Stroud sicherte sich dabei einen Hengst von ihm für 280.000 Euro, es ist ein Bruder des Gr. III-Siegers Ocean (Exosphere). Sehr stark, wie schon unlängst bei den Auktionen in Newmarket, war das Engagement aus Australien und den USA. So erschienen Namen wie White Birch Farm, Klaravich Stables, Danny O’Brien, McEvoy Mitchell Racing und John Foote auf den Käuferzetteln.

Aus deutscher Sicht gab es eine Reihe von Käufen. Relativ früh kam Andreas Löwe zum Zuge, als er sich eine über das Haras de Grandcamp angebotenen Zarak-Stute aus der La Sabara (Sabiango) für 58.000 Euro sicherte, Züchter von ihr ist Randolf Peters. Es handelt sich um eine Schwester der German 1000 Guineas (Gr. II)-Siegerin Lancade (Areion).

Mario Hofer ersteigerte für 35.000 Euro einen Almanzor-Hengst aus einer Schwester des Dubai World Cup (Gr. I)-Siegers Moon Ballad (Singspiel). An Panorama Bloodstock ging für 82.000 Euro eine Le Havre-Stute aus der Prix Chloe (Gr. III)-Siegerin Wilside (Verglas), zudem für 32.000 Euro ein Intello-Hengst aus einer Schwester von Sea the Moon (Sea the Stars).

Für Eckhard Sauren erwarb Trainer Henk Grewe eine Le Havre-Stute aus der listenplatziert gelaufenen Debutante (Gold Away), einer Schwester der großen Danedream (Lomitas), dafür mussten 60.000 Euro bezahlt werden. 85.000 kostete für den gleichen Besitzer ein Australia-Hengst aus einer großen Juddmonte-Linie, zu der auch Enable (Nathaniel) gehört, Züchter ist der China Horse Club. Der dritte Grewe/Sauren-Kauf war für 35.000 Euro eine Nathaniel-Stute aus einer Invincible Spirit-Mutter.

Im Ring erschien auch die Auenquellerin Turfbeauty (Doyen), eine rechte Schwester der Henkel-Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Turfdonna, doch wurde sie nicht verkauft. Aus der Zucht von Taxi4Horses kommt Sykes (Adlerflug), ein Sohn der Görlsdorferin Meerschweinchen (Areion). Angeboten über das Haras d’Ombreville erzielte er 85.000 Euro, Käufer war die Agentur A-Turf von Andy Wyss.

Noch vor dem Finale der Auktion an diesem Freitag lag man in Deauville auf Rekordkurs. 500 Jährlinge waren zu diesem Zeitpunkt für etwas mehr als 26 Millionen Euro verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 51.662 Euro. Dieser dürfte am letzten Tag noch heruntergehen, da traditionell das Niveau etwas schwächer wird, aber die letztjährigen Marken dürften alle übertroffen werden. 2017 betrug der Durchschnitt 41.875 Euro, der bisherige Rekord, darüber wird es mit Sicherheit gehen.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90