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Bestmarken auch in "Book 2"

Dieser Sea the Stars-Sohn brachte 800.000gns. Foto: Tattersalls/Laura Green

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 740 vom Freitag, 14.10.2022

In der Vergangenheit war “Book 2” von Tattersalls stets eine Art Indiz für den viel beschworenen Mittelmarkt. Angesichts der Zahlen, die in dem dreitägigen Segment von Montag bis Mittwoch erzielt wurden, ist der Begriff "Mittelmarkt" kaum mehr zu halzen, die Preise waren schon am oberen Level anzusiedeln. Der weltweit extrem gute Markt setzte sich auch in Newmarket fort, schon die Tage davor waren hervorragend gewesen. Im Angebot waren aber auch Nachkommen aller führenden europäischen Hengste mit teilweise starken mütterlichen Papieren. 

Am Ende wurden von 821 Jährlingen 732 für 60,7 Millionen gns. verkauft, ein Bestwert genau wie der Schnitt pro Zuschlag von 96.020gns., im vergangenen Jahr waren es 83.865gns. gewesen, schon damals Rekord. 

Es war ein Sea the Stars-Sohn mit deutschem Hintergrund, der mit einem Zuschlag von 800.000gns. den Höchstpreis erzielte. Fiona Marner von der Windmill Farm hatte den Sohn der Kitcarina (Shamardal) nach Newmarket gebracht, ein Foalsharing mt Sunderland Holdings. Die Mutter, gezogen vom Haras de Saint-Pair, ist eine Schwester des Listensiegers Kapour (Toylsome) aus der Kitcat (Monsun), Schwester wiederum der Gr.-Sieger Königstiger (Tiger Hill), Karavel (Monsun) und Kalla (Monsun). Kitcat ist auch zweite Mutter des mehrfachen Gr.-Siegers Al Aasy (Sea the Stars). So war es nur logisch, dass der Hengst die Aufmerksamkeit der Experten erregte und es war Anthony Stroud, dem Vernehmen nach für einen anderen Klienten als Godolphin unterwegs, der den Zuschlag bekam. John und Thady Gosden werden den jungen Hengst trainieren. 

Stets attraktiv ist der Frankel/Dubawi-Cross und so war es kein Wunder, dass ein Hengst von Frankel aus der Qaws (Dubawi) für 700.000gns. an den vor einigen Wochen auch in Iffezheim aktiven Michael Donohoe von der BBA Ireland ging. Ebenfalls 700.000gns. kostete am Dienstag ein Sea the Stars-Sohn aus einer Listensiegerin, die mit Feliciana de Vega (Lope de Vega) bereits eine Gr. III-Siegerin gebracht hat. Trainer Roger Varian unterschrieb den Kaufzettel. 

Die teuerste Stute der drei Tage von “Book 2” kam relativ spät am Mittwoch in den Ring. Es war eine Lope de Vega-Tochter aus einer Galileo-Mutter, die wiederum eine Schwester der Gr. I-Siegerin Chrisellium (Iffraaj) ist. Der Preis betrug 650.000gns, Anthony Stroud war für Godolphin der Käufer. Stroud Coleman Bloodstock ersteigerte 23 Jährlinge für 5,625 Millionen gns., wobei unklar ist, welcher Prozentsatz davon für Godolphin ist. So erwarb Stroud u.a. auch einen New Bay-Hengst für den ehemaligen Trainer Peter Harris für 425.000gns. 

Sea the Moon, gerade aktuell durch seinen Sohn, den “Winterfavoriten” Fantastic Moon, hatte einen Hengst aus der Pearly Spirit (Invincible Spirit) im Ring, eine rechte Schwester der Gr. I-Siegerin Pearls Galore, die dem Tattersalls-Ring in einigen Wochen einen Besuch abstatten wird. Peter Brants White Birch Farm ist für 410.000gns. der neue Besitzer, Jean-Claude Rouget wird den Hengst trainieren, der als Fohlen 110.000gns. gekostet hatte.  

Aus der nicht gelaufenen Amazone (Adlerflug) stammt eine Sea the Stars-Stute, die für 350.000gns. an die Highclere Agency ging. Joe Hernons Castletown Stud hatte die Schwester der Blacktype-Stuten Apadanah (Holy Roman Emperor) und Ancona (Amaron) für den Züchter Dr. Klaus Schulte angeboten. Aus einer deutschen Linie kommt auch eiine Sea the Stars-Stute, die für 350.000gns. Stroud Coleman Bloodstock zugeschlagen wurde. Ihre Mutter, die Gr. III-Siegerin Waitingfortheday (Elzaam) ist eine Tochter der vor Jahren nach Irland verkauften Wiolante (Lagunas) und somit Schwester der mehrfachen Gruppe-Siegerin Waleria (Artan).  

 

Shadwell wieder dabei

 

Nach dem Tod von Hamdan al Maktoum war der Name Shadwell, einst einer der größten Käufer auf dieser Auktion, nicht mehr auf den entsprechenden Listen aufgetaucht. Doch hat seine Tochter Sheikha Hissa offensichtlich Gefallen an ihrer Rolle als Chefin des Unternehmens gefunden. Mit dem langjährigen Racing Manager Angus Gold an ihrer Seite wurden acht Jährlinge für 1,54 Millionen gns. gekauft, vorzugsweise Stuten mit Hinblick auf eine spätere Verwendung in der Zucht. Gold berichtete, dass in den kommenden Wochen rund fünfzig Jährlinge, die meisten natürlich aus den eigenen Gestüten, für Shadwell in die Rennställe einrücken werden.

Drei Jährlinge hatte das Gestüt Haus Ittlingen im Ring: Eine Calyx-Stute wurde für 28.000gns. verkauft, ein Oasis Dream-Hengst aus der Calyxa brachte 32.00ßgns, eine Phoenix of Spain-Stute wurde zurückgekauft. Aus dem Angebot von Stauffenberg Bloodstock erzielte eine Starspangledbanner-Stute aus einer Schwester der Gr. I-Siegerin Obviously (Choisir) 100.000gns. Zwei Jährlinge aus der Zucht des Gestüts Wittekindshof erreichten nicht den jeweiligen Reservepreis, ein Holy Roman Emperor-Sohn aus der Nina Celebre und ein Zoffany-Hengst aus der Rosenreihe. Sie blleben bei jeweils 72.000gns. stehen 

Deutsche Käufer, vor Jahren noch vielfach vertreten, waren bei dieser Auktion zumindest auf den offiziellen Kaufzetteln nicht verzeichnet. 

Weiter ging es am Donnerstag in Newmarket mit “Book 3”, eine zweitägige Session, der sich am Samstag noch ein schmales “Book 4” zum Abschluss der Mammutauktion anschließt. Aus dem Angebot von Stauffenberg Bloodstock kam am Donnerstag noch ein weiterer Wittekindshofer in den Ring, ein Highland Reel-Sohn aus der Rose Rized. Der Bruder der in diesem Jahr in zwei Gr. III-Rennen erfolgreichen Rosscarbery (Sea The Stars) XXXXXXXX. Bei Redaktionsschluss war ein XXXXXXXXXX der höchste Zuschlag. 

1gn = 1,9 Euro

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