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Aufgalopp 842

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 842 vom Freitag, 08.11.2024

Am Ende gewinnt dann doch wieder Coolmore. So ähnlich war der Tenor in der Szene nach dem Breeders’ Cup Classic am vergangenen Samstag in Del Mar. Nicht neidisch oder gar abschätzend, nein, anerkennend. Selten zuvor hatte es vor einem Rennen einen solchen Hype um ein Pferd gegeben, wie um City of Troy. Sein Start auf Sand war im Vorfeld von nahezu täglichen Berichten in den Fachmedien begleitet worden, es ging um seine Befindlichkeit, den Test im englischen Southwell, es gab Pro und Contra bezüglich seiner Chancen. Am Ende aber war seine Vorstellung in dem Millionen-Dollar-Spektakel mit blass noch untertrieben. “Der Beste, den ich je trainiert habe” (Aidan O’Brien) war schlichtweg nie im Rennen. Es spricht für den Trainer. dass er die Schuld bei sich selbst suchte, den schlechten Start auf die diesbezüglich mangelhafte Vorbereitung schob. Dass mit Sierra Leone ein Pferd der Coolmore-Partner gewann, versetzte diese natürlich in entsprechende Euphorie, den irischen Maestro eher nicht. 

Es zeigte sich in den Tagen einmal mehr, dass Gras und Sand als Untergrund verschiedene Welten sind. Amerikanische Pferde kommen auf Gras durchaus klar, es gibt in den Staaten ja auch gut dotierte Rennen, die Ergebnisse in Del Mar waren dementsprechend. Umgekehrt ist es aber nicht so. Die Sandbahnen sind für europäische Hufe kein gutes Terrain, diese Erfahrung wird Jahr für Jahr gemacht. City of Troy ist grandios gescheitert und Aidan O’Brien, der in seiner großen Karriere immerhin schon zwanzig Breeders’ Cup-Rennen gewonnen hat, muss weiter daran arbeiten, zumindest einmal das “Classic” nach Irland zu holen. Da ist es halt gut, dass Coolmore auch in Nordamerika Pferde im Training hat.

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