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Aufgalopp 785

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 785 vom Freitag, 15.09.2023

Seit einigen Jahren wird als Schreckensgespenst der Verlust des Gruppe I-Status des Deutschen Derbys an die Wand gemalt. Der Standard sei, was akkurat nachzumessen ist, der höchsten Klasse nicht mehr würdig. Die Gründe dafür sind vielfältig, sie haben auch damit zu tun, dass große internationale Ställe um das Blaue Band einen großen Bogen machen. Das Rennen passt einfach nicht ins Konzept von Coolmore und Co. Doch so schnell wird es kaum zu einer Degradierung kommen. In Italien hat es ewig gedauert, bis das Derby Italiano heruntergestuft wurde und der deutsche Rennsport genießt in Europa einen ganz anderen Stellenwert. Doch war der Sieg von Fantastic Moon im Prix Niel fraglos ein Schub für das Rating, egal, was der Hengst dieses Jahr noch leistet. 

Einen weiteren Start wird es dieses Jahr nur noch in Übersee geben, der “Arc” ist gestrichen, die Zeitspanne bis dahin sei zu kurz, so die Begründung. Schließlich, das sei  am Rande vermerkt, ist der Hengst nie für das Rennen gemeldet worden und für eine Nachnennung wären 120.000 Euro fällig gewesen. 

Zudem wurde seitens Liberty Racing vermeldet, dass Fantastic Moon weiterhin im Besitz des Syndikats bleiben wird. Das ist nachvollziehbar. Denn trotz möglicher exorbitanter Angebote im Millionen-Bereich würde ein Verkauf bei rund zwanzig, durchweg nicht am Hungertuch nagenden Anteilseignern für den Einzelnen nicht lebensverändernd sein. Die Anwesenheit bei Rennen wie dem Breeders’ Cup oder dem Japan Cup könnte da schon verlockender sein als ein ordentlicher Betrag auf dem Konto. Würde das Pferd einer Einzelperson gehören, wäre die Situation anders und Fantastic Moon möglicherweise schon einem Potentaten aus dem Mittleren Osten gehören.

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