Aufgalopp 766

Der Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf überraschte unlängst die Fachwelt mit der Ankündigung, langfristig bei den Spielen seiner ersten Mannschaft keinen Eintritt mehr zu verlangen. Bei drei Begegnungen soll dies in der kommenden Saison getestet werden. Nun ist es nicht so, dass dort niemand hingehen würde. Der Zuschauerschnitt in Düsseldorf liegt bei rund 30.000, damit liegt der Verein in der ohnehin sehr besucherstarken Zweiten Liga an Nummer fünf. Halbwegs vernünftige Tribünenplätze sind nicht unter 25 Euro zu haben, das Parken ist teuer, Speis und Trank kommen hinzu. Die demnächst bei Gratis-Spielen anfallende Unterdeckung wird jedoch durch ein mehrjährig festgezurrtes, millionenschweres Sponsorenpaket kompensiert. 

Das Echo darauf war überwiegend positiv, natürlich in Besucherkreisen. Aber nicht nur: Andere Sportvereine, etwa Basket- und Handballer, dazu die in Düsseldorf auf höchstem Niveau agierenden Tischtennisspieler, die auf Eintrittsgelder angewiesen sind, fürchten Wettbewerbsnachteile. Möglicherweise auch der Galopprennsport, auch wenn es in der Stadt eine langjährige Kooperation mit den Fußballern gibt. Und wenn anderswo Profi-Vereine im Fußballbereich nachziehen? 

Der Eintrittspreis beim Galopprennen ist ein ewiger Diskussionspunkt. Ein Blick auf das Wochenende: In Dresden zahlt man pro Kopf zwölf, in Mannheim zehn und in Köln 16 Euro, teilweise inklusive Sitzplatz auf einer Tribüne. Manchmal müssen auch Kinder bezahlen, das Catering kostet zusätzlich. Alles gut begründet. Doch will man noch etwas mehr Geld von den Besuchern, sie sollen schließlich wetten und damit für sich die Kosten des Tages minimieren. Was natürlich nicht garantiert ist. Wenn plötzlich Wettbewerber - und das sind im Freizeitbereich Fußball-Profivereine - gratis Einlass gewähren, wird man das genau beobachten. Viel Spielraum gibt es jedoch nicht, denn von der Finanz- und Zugkraft von Fußballclubs können die Rennvereine leider nur träumen.