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Aufgalopp 762

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 762 vom Freitag, 07.04.2023

Am Ostersonntag finden Rennen in Sonsbeck statt, in guter Tradition, neun sind es geworden, besetzt stets mit sieben oder acht Pferden. Trabrennen, denn zu Galopprennen hat es nicht gereicht. Drei waren ausgeschrieben worden, am Ende noch zwei, doch da kamen keine Felder zusammen, gerade einmal drei Pferde hätte man vielleicht für ein Rennen zusammenbringen können, doch das kann es ja keineswegs sein. Sogar Pferde von Markus Klug waren gemeldet worden, so ganz verkehrt war das ausgeschriebene Preisgeld von 3.500 Euro schließlich nicht. 

Es mag kein Weltuntergang sein, dass es am Niederrhein keine Galopprennen gibt, vielleicht sogar für immer, aber es verschwindet damit eine weitere ländliche Bahn von der Karte. Früher wurden diese B-Bahnen genannt, es gibt kaum noch welche. Ein willkürlich aus dem Bücherschrank genommener Jahresrennkalender von 2006 listet noch Garrel, Herxheim, Lebach, Walldorf und Warendorf auf, die sämtlich nicht mehr existent sind. Im Norden veranstalten dieses Jahr Cuxhaven und Quakenbrück Galopprennen, vielleicht Rastede, bei Verden hat man nie Planungssicherheit. Und im Südwesten sind die Vereine zwar willig und extrem bemüht, aber der Blick auf die Starterzahlen in Mannheim am vergangenen Sonntag und die Nennungsliste für Zweibrücken kommende Woche verheißt nichts Gutes. Es ist eine schwierige Aufgabe, halbwegs ordentliche Starterzahlen vorzuweisen. 

Es ist die Basis, die dort startet, sie scheint allmählich wegzubrechen. Was die Aktiven anbetrifft und damit die Pferde, letztlich die Reiter. Der eine oder andere heutige Profi hat in Amateurrennen auf den kleinen Bahnen angefangen. Männliche Amateure sind ohnehin zu einer seltenen Spezies geworden, denn niemand engagiert sich, wenn er keine Möglichkeiten zum Rennreiten bekommt. Ein Problem. für das es allerdings kaum Lösungen gibt.

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