Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 759

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 759 vom Freitag, 17.03.2023

Die Trauer darüber, dass an diesem Sonntag die Sandbahnsaison 2022/2023 in Dortmund beendet wird, hält sich in überschaubaren Grenzen. Es war in den vergangenen Wochen für die Verantwortlichen schwer genug, die Rennen halbwegs ordentlich zu besetzen, viele Ställe haben Wambel einfach nicht mehr auf dem Zettel. Immer wieder gab es Kritik an den Gegebenheiten, doch sind diese eigentlich seit Jahren bekannt. Wir können uns nicht erinnern, dass vor nicht allzu langer Zeit, als mit Neuss noch eine weitere Allwetterbahn zur Verfügung stand, negative Stimmen zu hören waren. Da wurde Samstag und Sonntag veranstaltet, mit durchweg zweistelligen Feldern, beschwert hat sich keiner. Es gab bessere Handicaps, sogar Listenrennen, führende Trainer waren vor Ort. Und schaut man sich gelegentlich Rennen in Nordamerika an, so sind die Bedingungen bei den dortigen Sandbahnrennen keineswegs besser. 

Natürlich würde eine Polytrack- oder Tapeta-Bahn Deutschland gut zu Gesicht stehen. Doch hätte sie vor zehn Jahren gebaut werden müssen. Heute ist sie schlicht nicht mehr zu finanzieren, unter drei Millionen Euro gibt es eine solche Piste nicht, wenn überhaupt. Selbst wenn sie da wäre: Wer soll denn da laufen, bei der deutlich gesunkenen Zahl von Pferden im Training? Und bei Dotierungen, wie sie im Moment gezahlt werden? Einen derartigen finanziellen Kraftakt kann sich Dortmund, ja niemand im Rennsport leisten. 

Deshalb wird sich am derzeitigen Status Quo der Rennen im Winter in Deutschland auch nichts ändern, alles andere wäre Phantasterei. Solange die Rennen mit der Unterstützung der PMU bei derzeit erstaunlich hohen Umsätzen in Frankreich gelaufen werden, ist das alles auch halbwegs zu finanzieren. Und für manchen Besitzer gibt es immer noch ein anständiges Wintergeld. Der übernächste Sandbahnrenntag in Dortmund ist übrigens am 10. Dezember.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90