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Aufgalopp 749

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 749 vom Freitag, 16.12.2022

Nein, sie standen wirklich unter keinem guten Stern, die geplanten Auslandseinsätze der deutschen Pferde in den internationalen Großereignissen der vergangenen Wochen. Loft musste kurzfristig vor seinem geplanten Start im Melbourne Cup verletzungsbedingt passen, das Team reiste unverrichteter Dinge wieder heim. Ohne Pferd, dessen neue Heimat ist jetzt Australien. Tünnes verdiente in Tokio zwar ordentliches Geld, doch hatte man sich letztlich doch etwas mehr versprochen. Und Mendocino war in Sha Tin nicht dazu zu bewegen, das Rennen aufzunehmen. Ein bitterer Moment für seine gesamte Mannschaft, die dafür um die halbe Welt gereist war. Pferde sind halt keine Maschinen. Das gilt für Tünnes wie für Mendocino. Der Hengst aus Köln wurde in Tokio von einer ganzen Armada von Starthelfern eingeschüchtert und möglicherweise aus dem Takt gebracht. Und Mendocino, ein Pferd, das in der Arbeit ausschließlich von seiner Trainerin geritten wird, könnte gleichfalls an den in Hong Kong vorgeschriebenen Modalitäten gescheitert sein. Extrem frühes Erscheinen auf der Rennbahn, Last Minute-Vet Checks, was für einen sensiblen Vollblüter möglicherweise wenig hilfreich ist. 

Nichts war es also mit einer internationalen Standortbestimmung unserer vierbeinigen Spitzenkräfte. Torquator Tasso hat zumindest dieses Jahr die Fahne hoch gehalten, mit seinen Platzierungen im “King George” und im “Arc”, den einen oder anderen Treffer gab es, vornehmlich allerdings in Italien, wo es - nach entsprechender Wartezeit - zwar gutes Geld gibt, doch wenig Reputation. Ein Gruppe-Sieg in Frankreich fehlt für ein in Deutschland trainiertes Pferd 2022 - das war letztmals vor Jahren der Fall. An der nötigen Klasse hatte es auf internationalem Parkett nicht unbedingt gelegen, es fehlte, siehe die vergangenen Woche, einfach das Glück. 

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