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Aufgalopp 741

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 741 vom Freitag, 21.10.2022

Nein, ein Feuerwerk der hohen Preise hat sicher niemand bei der Herbstauktion der BBAG erwartet. Trotzdem war das Resultat am Freitagabend durchaus erfreulich und hat gezeigt, dass bei dieser Versteigerung auch im sechsstelligen Bereich verkauft werden kann. Auf dem Gelände tummelten sich eine Handvoll Trainer und Agenten, die sonst bei dieser Auktion noch nie anwesend waren. Dass das Angebot in der Breite im Jährlingsbereich nicht mit dem Sommer mithalten kann, ist nur logisch, doch ging trotzdem niemand mit leeren Händen nach Hause. 

Problematischer war es Samstag. Es hat sich gezeigt, dass die Kunden anspruchsvoller geworden sind. Nicht tragende Mutterstuten oder Jährlinge mit, bei allem Respekt, eher unmoderner Abstammung und wenig begeisterndem Exterieur sind nun einmal schwer zu vermitteln. Es fehlten diesmal am Ring Käufer im unteren Preisbereich, gerade aus dem Osten Europas. Die Botschaft an die Züchter kann nur lauten: Ohne Qualität läuft es halt nicht, nur über sie gibt es auch entsprechende Verkäufe. Und es war, in Bezug auf die heimische Klientel, sicher nicht hilfreich, wenn zeitgleich auch noch ein Renntag in München abgehalten wurde, der den einen oder anderen dort gebunden hat. Was zudem seit Jahren im Angebot fehlt, sind Startpferde, die in Deutschland im unteren und mittleren Bereich praktisch nicht käuflich sind.  

Die Bilanz des gesamten Auktionsjahres in Deutschland kann aber nur positiv ausfallen. Frühjahr und Herbst sind wichtig für die Branche, doch steht und fällt der Markt mit der Jährlingsauktion. Und da hat man sich sehr gut geschlagen. Dank vierbeiniger Botschafter wie Torquator Tasso, die für viele internationale Entscheider den Blick auf die deutsche Vollblutzucht weiter geschärft haben.

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