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Aufgalopp 740

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 740 vom Freitag, 14.10.2022

Es dürfte aktuell keine Auktion weltweit geben, bei der nicht bisher aufgestellte Bestmarken übertroffen werden. Zumindest nicht in den führenden Vollblutländern. Ob es sich um den Gesamtumsatz, den Schnitt pro Zuschlag oder den Median handelt, irgendwo ist es immer etwas besser als bisher. Was einen auf Grund dessen, was gerade in der Welt politisch und wirtschaftlich passiert, schon etwas wundert. Doch muss konstatiert werden, dass es etwa den Menschen, die sich auf den Auktionen tummeln, ziemlich egal ist, wie sich gerade der Gaspreis entwickelt. Scheich Mohammed will viele große Rennen gewinnen, deshalb hat er eine exquisite Zucht aufgebaut und kauft hinzu. In “Book 1” bei Tattersalls hat er zur Freude der Anbieter rund dreißig Millionen Euro ausgegeben. Und wenn Peter Brant, Filmproduzent, Kunstsammler und Unternehmer mit einem geschätzten Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar aus den USA einfliegt, dann will er auch etwas kaufen. Es gibt auch eine Stufe darunter, finanziell gesehen, eine Menge Menschen, die bereit sind, ohne groß nachzudenken, sechsstellige Beträge für einen Jährling auf den Tisch des Hauses zu legen. 

Als Außenstehender denkt man: Eine fremde Welt. Doch muss ein Pferd keine Millionen kosten, um Millionen zu gewinnen. Das beste Beispiel ist Torquator Tasso. Oder Schwarzer Peter. Sein Vater ist in die Warmblutzucht abgegeben worden, die Mutter ist vor ein paar Jahren im Dunkel Bulgariens verschwunden. Er selbst kostete bei der BBAG vergleichsweise bescheidene 10.000 Euro, hat rund 185.000 Euro eingaloppiert und wurde am vorvergangenen Samstag für eine Million Euro verkauft. 

Ganz so einfach ist es leider nicht immer. Aber man kann es zumindest versuchen. Zum Beispiel am Wochenende in Iffezheim.

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