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Aufgalopp 739

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 739 vom Freitag, 07.10.2022

Es war die richtige Entscheidung, die Rennlaufbahn von Torquator Tasso am Sonntag in Paris zu beenden. Am Horizont hätte Japan gelockt, finanziell natürlich höchst interessant, doch ob das Pferd in einigen Wochen noch in Form ist, weiß niemand. Und Tokio ist ein ganz anderes Terrain als Longchamp. Dort hatten die japanischen Pferde nicht die geringste Chance, doch in der Heimat sieht die Angelegenheit wieder ganz anders aus, sie sind seit Jahren unschlagbar, nicht ohne Grund haben sich in der jüngeren Vergangenheit nur wenige vierbeinige Schwergewichte dorthin getraut. 

Was wird aus der Zeit von Torquator Tasso bleiben? Der Hengst hat die rennsportliche Öffentlichkeit zwei Jahre in Atem gehalten, hat zuvor außerhalb der Grenzen völlig unbekannte Aktive wie Marcel Weiß und Rene Piechulek international ins Blickfeld gebracht. Die Namen sind jetzt auch in Frankreich und England präsent. Und das gesamte Team hat Werbung für Deutschlands Rennsport und Zucht gemacht, es wird sehr genau registriert, was hier getan und gemacht wird, die Vollblüter mit dem GER als Suffix haben auf dem Markt einen guten Klang. Trotzdem war Torquator Tasso fast schon ein Solitär. Denn es ist nicht weg zu diskutieren, dass selbst Galopper aus der zweiten französischen und englischen Reihe hier Listenrennen gewinnen. 

Und den großen medialen Hype hat Torquator Tasso - im Gegensatz wie früher Acatenango, Danedream oder sogar der einst in Hoppegarten trainierte Overdose - nicht ausgelöst. Sein dritter Platz in Longchamp war vielen überregionalen Medien nicht einmal eine Meldung wert, von TV-Präsenz ganz zu schweigen, das kann es eigentlich nicht sein. Vorerst bleibt nur Eines: Chapeau vor dem Pferd und seinem Team, sie haben Großes geleistet. 

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