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Aufgalopp 737

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 737 vom Freitag, 23.09.2022

Schaut man sich die Statistik der am besten verkauften Pferde der BBAG-Jährlingsauktion an, so dominieren bei den Vätern im Ausland tätige Hengste. Unter den ersten zehn ist nur ein deutscher Hengst, Lord of England, der nicht mehr unter den Lebenden weilt. Die Botschaft scheint zu lauten: Wer teuer verkaufen will, der muss einen Hengst in Frankreich oder Großbritannien aussuchen, weil nur diese Hengste von den ausländischen Käufern akzeptiert werden. Das ist natürlich eine sehr überspitzte These, doch wirft die Statistik schon ein Schlaglicht auf den Markt. Deutsche Hengste werden für den internationalen Markt meist erst interessant, wenn sie schon in gesetztem Alter sind. Adlerflug und Lord of England stehen nicht mehr zur Verfügung, Areion und Soldier Hollow nur noch in sehr begrenztem Umfang. Und an jüngere Hengste wie Counterattack oder Isfahan, auch wenn sie Erfolge vorzuweisen haben, trauen sich die Agenten und Trainern aus anderen Ländern nicht so recht ran. Beide Hengste hatten bei der BBAG immerhin sechsstellige Zuschläge, beide aus Deutschland. 

Der Blick über die Grenzen zeigt, dass gerade Hengste mit dem ersten Jahrgang auf den Auktionen stark unterstützt werden. Man könnte ja etwas verpassen, gerade auf Versteigerungen, auf denen in der Regel frühe Pferde verkauft werden. Trotzdem muss man sich um die hiesige Deckhengststruktur nicht unbedingt Sorgen machen. Zu im Auslang höchst reellen Preisen stehen nicht unspannende Hengste in den Gestüten, wofür man schon dankbar sein muss. Ein Geschäft ist das eher nicht mehr, angesichts der stark gesunkenen Stutenzahl. Wer für den eigenen Markt züchtet, ist hier immer noch sehr gut aufgehoben.  

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