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Aufgalopp 730

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 730 vom Freitag, 05.08.2022

Es mag hinter den Kulissen des deutschen Rennsports derzeit eine Diskussion um künftige Führungspositionen geben, auch, ob es momentan überhaupt eine echte Führung gibt. Die gute Nachricht: Dem Endverbraucher ist dies herzlich egal. Während kulturelle Einrichtungen, Theater, Kinos und Konzertsäle über Besuchermangel klagen, sind Outdoor-Veranstaltungen gut gebucht. Und dazu zählen nun einmal auch Rennveranstaltungen. Zu Recht sind den von den Vereinen genannten Zahlen, was die Frequenz der Bahnen angeht, nicht zu trauen, denn wenn es da häufig in den fünfstelligen Bereich geht, ist Skepsis angesagt. Der deutsche Galopprennsport ist, wie an dieser Stelle schon des Öfteren kritisiert, nicht in der Lage verlässliche Zuschauerzahlen zu liefern. In der Regel wird kräftig aufgerundet. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Besuch durchweg sehr gut ist, es auch durchweg ein junges, feierfreudiges Publikum ist, das auf die Bahnen kommt. Genau die Menschen, die man braucht.

Unbestechlich sind hingegen die Umsatzzahlen. Und die sind zum Teil sehr ordentlich, teilweise auch erstaunlich wie etwa in Bad Harzburg. Was natürlich an dem Meetingscharakter auf der Bahn liegt und gerade in diesem Jahr neben den Rennen Einiges geboten wurde. Auch das tägliche Brot- und Buttergeschäft läuft nicht verkehrt, selbst die durch die Zusammenarbeit mit der PMU vorgegebenen frühen Anfangszeiten werden von den Besuchern durchaus angenommen.

Doch müssen die Veranstalter die Einnahmen am Ende weitergeben. Fast jeder Stall erhöht in diesen Tagen aus gutem Grund die Trainingskosten, völlig zu Recht. Bei den Rennpreisen ist aktuell noch Stagnation angesagt. Es muss aber dringend etwas passieren. 4.000 Euro Rennpreis etwa an einem Premium-Renntag wie in München, das ist nur schwer vermittelbar.

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