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Aufgalopp 721

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 721 vom Freitag, 03.06.2022

Das erste Halbjahr nähert sich dem Ende, in Iffezheim ist das Frühjahrsmeeting Historie. Eine erste Zwischenbilanz zur Situation im deutschen Galopprennsport fällt durchaus positiv aus. Sportlich ist noch zu wenig zu analysieren, da liegt der Schwerpunkt ohnehin erst auf dem Sommer und Herbst. Die Rennbahnen jedoch wurden gut frequentiert, das war nach den Corona-Restriktionen auch zu erwarten. Voll war es vor allem dann, wenn abseits des Renngeschehens zusätzliche Anreize geboten wurden. Die Kooperation mit örtlichen Fußballklubs lockte mehr Besucher als sonst, Freikartenaktionen mit Sponsoren sorgten für Andrang, wobei, auch nichts Neues, die Caterer oft genug überfordert waren, die Zahl der Wettschalter manchmal zu gering ausfiel. Wurde hingegen Rennsport pur geboten, so waren die Zuschauerzahlen doch manchmal übersichtlich. Ein nicht unbedingt wettaffines Publikum, was mehr und mehr auf den Rennbahnen zu finden ist, verlangt inzwischen eine andere Unterhaltung. Es ist schon auffällig, wie niedrig der Altersdurchschnitt auf manchen Bahnen inzwischen ist. Nicht nur das auf Familien zugeschnittene Rahmenprogramm ist wichtig, es müsste auch deutlich mehr für die Generation der Millenniums und mehr noch für die Generation Z, die Anfang der 2000er Jahre geboren wurde, getan werden, denn die drängen vermehrt auf die Rennbahn. Die gehen auch an den Wettschalter, suchen den Kick, Familien eher nicht.

Es ist eine Live-Sportart, ein Event. Das zeigte sich auch in Iffezheim, wo der Donnerstag als Feiertag fast mehr frequentiert wurde als der Sonntag mit einem sportlich hochwertigen Grand-Prix. Vielen ist es herzlich egal, ob die besten deutschen Pferde laufen oder Basis-Handicaps auf dem Programm stehen. Vielleicht bedauerlich, aber ein Trend.

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