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Aufgalopp 717

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 717 vom Freitag, 06.05.2022

Vor einiger Zeit tätigte Trainer Charlie Appleby eine interessante Aussage zu Native Trail, einem seiner Cracks. Er sei aktuell zwei Kilo schwerer als bei seinem Sieg im vergangenen Herbst zweijährig in den Dewhurst Stakes. Damals brachte er 542 Kilo auf die Waage und Appleby erklärte, nach seiner Meinung müsse man in die 2000 Guineas mit einem Pferd gehen, das exakt das Gewicht aus den „Dewhurst“ hat. Nun wurde nicht bekannt, wie viele Kilos Native Trail am vergangenen Samstag gewogen hat, schließlich hat es nicht zum Sieg in Newmarket gelangt, trotzdem lief er als Zweiter großartig, zudem hat ein Stallgefährte gewonnen.

Wie wichtig ist das Gewicht eines Pferdes? In Großbritannien hatte vor einigen Jahren der Dachverband angeregt, diese Daten für das Publikum freizugeben, doch stieß dies auf den Widerstand der Trainer, es sei für die Öffentlichkeit nicht interessant und keineswegs nützlich.. Nun steht ganz sicher nicht in jedem Stall eine Pferdewaage, in England, Irland und Frankreich vielleicht noch etwas häufiger als bei uns, wo in der Regel nur die größeren Quartiere regelmäßige Gewichtskontrollen durchführen. In Hong Kong, wo das Gewicht sogar im Rennprogramm steht, ist die Erfassung deutlich einfacher, die Pferde werden nahezu ausschließlich in Sha Tin oder Conghua trainiert, an nur zwei verschiedenen Plätzen. Britische Kollegen haben jetzt angeregt, die Pferde am Tag des Rennens im Vorfeld zu wiegen, die Daten dann zu veröffentlichen, was Vergleichsmöglichkeiten bietet. Ob das hilfreich für die Entscheidungen der Wetter ist, mag dahingestellt sein, aber uninteressant ist das sicher nicht, denn je mehr man über das Wohlbefinden eines Pferdes weiß, desto besser. Für den deutschen Rennsport wäre der Aufwand aber wohl doch etwas zu groß.

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