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Aufgalopp 712

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 712 vom Freitag, 01.04.2022

Es ist gar nicht einmal so lange her, da verortete die Fachwelt den Galopprennsport in Japan nicht nur geographisch sondern auch sportlich irgendwo hinter den sieben Bergen liegend. Ein Entwicklungsland in Sachen Turf. Das ist natürlich längst Historie, wie in den vergangenen Wochen noch einmal nachdrücklich festzustellen war. Sowohl bei den Rennen rund um den Saudi Cup wie in Meydan räumten die zwei- und vierbeinigen Aktiven aus dem Fernen Osten bis auf wenige Ausnahmen fast alles ab. Die Investitionen, die nun schon seit Jahrzehnten von dortigen Unternehmern getätigt werden, tragen längst Früchte, die Zucht dort steht auf festen Beinen. Oft muss schon etwas weiter hinten im Pedigree geschaut werden, um Pferde zu finden, die einst aus Europa oder den USA eingeführt wurden. Der Rennsport in Japan erfreut sich größter Popularität, die Rennpreise auch der Basisrennen sind enorm. Christophe Lemaire, der sich in Frankreich nicht mehr wohl gefühlt hatte, dort nie die rechte Anerkennung bekam, ist in der neuen Heimat ein Popstar und gilt als der bestverdienende Jockey der Welt. Die Qualität der dort trainierten Pferde ist enorm, der prestigeträchtige erste „Arc“-Sieg eines Japaners ist nur eine Frage der Zeit. Den europäischen Pferden haben die Japaner in jedem Fall eindrucksvoll die Eisen gezeigt.

Der Dubai World Cup ist jedoch in die USA gegangen, an ein Pferd, das von Bob Baffert trainiert wird. Ein Mann, der wegen zahlreicher Doping-Vergehen einer längeren Sperre entgegensieht, der in zahlreiche Prozesse verwickelt ist. In Dubai war er nicht einmal vor Ort, er scheint die Öffentlichkeit derzeit wohl zu meiden. Es bleibt dann auch jedem überlassen, ob man unter diesen Umständen das Ergebnis dieses Rennens ernst nehmen kann.  

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