Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 698

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 698 vom Freitag, 10.12.2021

Es war fraglos ein positiver Abschluss der Auktionssaison 2021, als bei Arqana vor einigen Tagen der letzte Hammerschlag erklungen war. Weltweit gab es gute Zahlen, in Australien sowieso, in Nordamerika und auch in Europa, wie jetzt gerade in Frankreich. Auch wenn die uralte Weisheit wieder einmal hervorgekramt werden musste: Gute Angebote erzielten entsprechende Preise, im mittleren und unteren Bereich waren die Gesichter der Verkäufer dann doch schon deutlich länger. Gut dokumentiert am Dienstag, dem letzten Tag in Deauville, als der Schnitt pro Zuschlag bei mageren 3.500 Euro lag. Da ist das Minus der Züchter schnell auszurechnen. Im oberen Bereich waren die Gebote aber teilweise erstaunlich hoch, auch wenn einige große Spieler, wie etwa Godolphin, gar nicht involviert waren. Und es einen leichten Beigeschmack hinterlässt, das zwei der teuersten Stuten der Auktion aus Ställen kommen, die gerade in einen scheinbar handfesten Skandal verwickelt sind. Noch eine nicht neue Erkenntnis: Die deutsche Zucht bleibt weiterhin stark gefragt,

Grundsätzlich wird die Schere aber weiter auseinanderklaffen, was auch bei den Decktaxen zu sehen ist. Wer für einen Sprung sechsstellig bezahlt, will das am Ende auch wieder zurückbekommen, was jedoch nicht immer der Fall ist. Wer etwa einen Frankel-Jährling anbietet, braucht mindestens 250.000 Euro Erlös, um die Kosten nur zu decken – das Geld bekommt er kaum jeden Tag. Im unteren Bereich wird manchmal schon Mut benötigt, um zu züchten, aber die vergangenen Monate haben schon gezeigt, dass es sich lohnen kann. Der Vollblutmarkt lebt, die Nachfrage ist da, das sollte Ansporn sein für die anstehende Decksaison. Der „kleine“ Züchter muss Nischen finden, um Erfolg zu haben. Torquator Tasso ist dafür das beste Beispiel.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90