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Aufgalopp 688

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 688 vom Freitag, 01.10.2021

„Meine Sorge ist immer, ob es genug Tempo gibt. Für den Prix de l’Arc de Triomphe muss man sich da keine Gedanken machen, der wird immer schnell genug gelaufen.“ Worte in dieser Woche von Trainer Aidan O’Brien im Vorfeld des wichtigsten Rennens des Jahres in Europa. Deshalb verzichtet er am Sonntag im „Arc“ auf einen „Hasen“, auch wenn in der Vergangenheit so manches Mal auf einen zurückgegriffen wurde. Wenn Coolmore in großen Prüfungen Starter hat, dann wird in der Regel nichts dem Zufall überlassen. Ein Englisches oder Irisches Derby ohne Pacemaker ist eigentlich undenkbar. Unlängst im Prix Vermeille wurde der aktuellen „Arc“-Kandidatin Snowfall eine von Hollie Doyle gesteuerte Tempomacherin zugeteilt, die aber ihre Aufgabe nur unzureichend erfüllte – zu langsam. Snowfalls damaliger Jockey Frankie Dettori übte denn auch Kritik an der Kollegin. Wenn man eine solche Maßnahme trifft, dann muss sie auch sitzen.

Letzten Sonntag hätte im Preis von Europa ein Pacemaker dem einen oder anderen Teilnehmer, insbesondere dem Derbysieger Sisfahan, zumindest auf den ersten tausend Metern ganz gut getan. Er konnte dann in der entscheidenden Phase nicht zulegen. Ob er Alpinista hätte schlagen können, ist zwar fraglich, aber er wäre möglicherweise näher an ihr dran gewesen. Es ist eine Tendenz, die, zumindest gefühlt, in jüngerer Zeit mehr und mehr zu beobachten ist: Die Rennen in Deutschland werden langsamer gelaufen, gerade in den besseren Klassen. Früher war das anders. Größere Gestüte und Rennställe waren nicht selten mit zwei oder gar drei Pferden in den Grand Prix-Rennen vertreten. Wenn es um viel Geld geht, wäre eine solche Maßnahme schon angeraten. Nur: Man muss nur entsprechende Stallgefährten zur Verfügung haben.

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