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Aufgalopp 687

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 687 vom Freitag, 24.09.2021

In den Anfangsjahren seines Bestehens wurde der Preis von Europa Ende Oktober gelaufen, erst in den 80er Jahren wechselte man auf den September-Termin. Der ist, eine Woche vor dem Arc-Wochenende, auf das natürlich das rennsportliche Europa fixiert ist, zumindest aus internationaler Sicht kein ganz optimaler Term. Dokumentiert schon dadurch, dass Deutschlands bestes Rennpferd Torquator Tasso in Longchamp läuft, was man natürlich niemandem verdenken kann. Immerhin, am Sonntag startet der diesjährige Derbysieger, dazu die Siegerin aus dem Großen Preis von Berlin und einige andere interessante Kandidaten – es hat schon weit schwächere Felder gegeben.

Vor einigen Wochen hat Chef-Handicapper Harald Siemen in seinem Blog darauf hingewiesen, dass das deutsche Rennsystem betreffend die Gruppe I-Rennen doch recht einseitig ist. Der Große Dallmayr-Preis führt über zwei Kilometer, ansonsten geht es nach dem Derby ausschließlich über 2400 Meter, in Berlin-Hoppegarten, Iffezheim, Köln und dann noch in München. Eigentlich ziemlich langweilig. Ein 1600-Meter auf höchstem Niveau fehlt in der Saison, was etwa für das Management des Mehl Mülhens-Siegers Jahr für Jahr gewisse Probleme mit sich bringt. Oder etwa für ein Pferd wie Novemba, für die es nur Engagements im Ausland gibt, wenn man gegen die Besten antreten will. Doch in dem dicht gestaffelten internationalen Kalender gibt es kaum Lücken.

Ein Großer Preis von Berlin über 1600 Meter? Oder ein Preis von Europa über zwei Kilometer? Schwer vorstellbar. Und es würden dann nach dem Derby weiterführende Rennen für die führenden Dreijährigen fehlen. Zusätzliche Top-Rennen wären sicher wünschenswert, aber kaum zu finanzieren. So scheint es das System mit den 2400-Meter-Rennen im deutschen Rennsport zementiert zu sen

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