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Aufgalopp 683

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 683 vom Freitag, 27.08.2021

Click and Collect bezeichnet einen Vorgang, bei dem eine Online-Bestellung in einem stationären Einzelhandelsgeschäft abgeholt wird. So jedenfalls wird das offiziell definiert. Und genauso funktioniert eine Hybrid-Auktion, wie sie die BBAG am vergangenen Freitag erstmals durchgeführt hat. Man klickt ein wenig im Netz herum, kauft ein Pferd und holt es ein paar Tage später ab. Allerdings in einem Stall, nicht in einem Geschäft. Click and Collect.

Zu einer Dauerlösung wird das gewiss nicht werden. Eine Auktion lebt von der Präsenz, dem Treffen von Besitzern und Züchtern, der Geselligkeit, dem informellen Austausch. Und wer als Käufer live vor Ort ist, der ist auch schon einmal zu einem Spontankauf bereit oder geht über das selbst gesetzte Limit hinaus. Vor dem heimatlichen Laptop ist die Hemmschwelle da sicher etwas höher. Trotzdem war die Auktion durchaus als Erfolg zu bezeichnen: Zwei vermeintliche Highlights wurden zwar nicht verkauft, doch gab es einen sechsstelligen Zuschlag. Im Ring waren nur drei Iffezheimer Pferde, eines wurde verkauft, präsent war gerade einmal eine Handvoll Menschen. Einige gut gezogene Stuten wurden über den Erwartungen verkauft, es hat sich gezeigt, dass insbesondere aus dem Ausland entsprechendes Geld für anspruchsvolles Blut gezahlt wird.

Für Jährlinge taugt dieses Format jedoch nicht, sicher auch nicht unbedingt für Fohlen, die will man sehen, live, nicht nur auf einem Video. Aber bei Rennpferden schaut das schon etwas anders aus, möglicherweise auch bei Mutterstuten. Die BBAG denkt darüber nach, bei der Herbstauktion Zuchtstuten online zu versteigern, wenn denn die Anbieter mitmachen. Es könnte zu einer Entlastung aller Beteiligten werden, die Pferde gehören sicherlich dazu.

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