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Aufgalopp 669

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 669 vom Freitag, 21.05.2021

Das Mehl Mülhens-Rennen war in den vergangenen Jahren ein guter Weidegrund für die vierbeinigen Gäste aus Großbritannien und Frankreich. Seit 2010 ist das Rennen sieben Mal ins Ausland gegangen. Letztes Jahr nicht, da konnte man froh sein, dass der Renntag kurz nach Aufhebung des kompletten Lockdowns überhaupt stattfand. Und auch am Montag bleiben die dreijährigen Meiler unter sich. Es ist derzeit einfach zu kompliziert, von England aus nach Deutschland zu kommen. Was weniger für die Pferde gilt, mehr für die Menschen. Als unlängst Axana für Andreas Wöhler in Lingfield lief und gewann, erforderte das eine ausgeklügelte Logistik. Umgekehrt wäre es für Betreuer englischer Pferde jetzt schier unmöglich gewesen, ihre Vierbeiner nach Deutschland zu begleiten, außer, man hätte längere Quarantänezeiten auf sich genommen. Das könnte für die 1000 Guineas nächste Woche in Düsseldorf ähnlich aussehen. Dort sind noch 22 Stuten startberechtigt, darunter zehn aus England, doch ob auch nur eine von ihnen kommen wird, steht in den Sternen. Bis dahin werden die aktuellen Restriktionen wohl eher nicht aufgehoben.

Das mag auf den ersten Blick aus hiesiger Sicht erfreulich sein, schließlich gibt es viel Geld zu verdienen und das wird doch gerne im Lande behalten. Doch der Rennsport lebt vom internationalen Austausch. Nur dadurch kann der Standard der eigenen Zucht bestimmt werden. Die aktuellen Erfolge etwa der Schlenderhaner und auch anderer Pferde in Frankreich zeigen, dass wir uns nicht verstecken müssen – was ja eigentlich schon vorher bekannt war -, doch will man das ja auf eigenem Terrain beweisen. Und etwas mehr Internationalität macht die Rennen deutlich attraktiver, auch für die Wetter.

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