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Aufgalopp 664: Zu Zucht und Auktionen in Corona-Zeiten

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 664 vom Freitag, 16.04.2021

Die Nachricht, dass sich der Schnitt pro Zuschlag bei der Capricornia Yearling Sale gegenüber 2019  – letztes Jahr wurde nicht versteigert - fast verdoppelt hat, interessiert eigentlich außer den dortigen lokalen Größen keinen Menschen. Diese Auktion findet am anderen Ende der Welt, im australischen Rockhampton im Bundesstaat Queensland statt und hat dort überregional kaum Informations-Wert. Der Schnitt lag im Übrigen bei umgerechnet rund 13.000 Euro. Es ist aber ein, wenn nur winziges Indiz, für die Golfgräber-Stimmung, die gerade in der Region herrscht. Nahezu bei jeder Auktion werden Rekorde aufgestellt.

Natürlich lässt sich das nicht auf den Rest des Erdballs übertragen, aber die ersten Auktionen dieses Jahres auch in Nordamerika und jetzt aktuell in England haben gezeigt, dass sich die Käufer von einer Pandemie, deren Ende nicht absehbar ist, nicht von Investitionen abhalten lassen. Mit den Ergebnissen, die vor drei, vier Jahren erreicht wurden, ist das zwar kaum zu vergleichen, aber ein Desaster ist das alles nicht. Ein Schnitt von umgerechnet 100.000 Euro bei der Craven Sale ist in der Vergangenheit schon häufiger übertroffen worden, aber es ist immer noch anständiges Geld, obwohl sich mancher Pinhooker im Herbst schon überlegen wird, was er für Jährlinge ausgibt.

Wer sich bei den Gestüten umhört, der bekommt ebenfalls wenig negative Antworten. Die relevanten Hengste, auch in Deutschland, sind für hiesige Verhältnisse ordentlich besetzt. Und bei Spitzenvererbern im Ausland heißt es in der Regel „ausgebucht“. Das musste so mancher Züchter erfahren, der den unglücklichen Adlerflug anvisiert hatte und der jetzt Mühe hat, adäquaten Ersatz zu finden. Ein Tipp: Hierzulande gibt es interessante Nachwuchshengste, denen eine Chance gegeben werden kann.   

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