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Aufgalopp 655

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 655 vom Freitag, 12.02.2021

Zur Normalität sollte es besser nicht werden: In der vergangenen Woche ging in Großbritannien, diesmal in Newmarket, die zweite Auktion über die Bühne, bei der nicht ein einziges Pferd im Ring war. Die Tattersalls February Sale, normalerweise ein erster wichtiger Treffpunkt der Branche im Jahr, begleitet in der Regel von einer Hengstparade, fand vor leeren Rängen statt. Von den 219 verkauften Pferden wechselten 205 online den Besitzer, der Rest wurde via Telefon ersteigert. 486 Bieter waren per Internet mit dem Auktionshaus verbunden, 1.520 Gebote wurden akzeptiert. Und dass man aus allen Ecken der Welt bieten kann, zeigt die Tatsache, dass die Top-Lots an Kunden in den USA, Italien, Saudi-Arabien und Bahrain verkauft wurden. Pferde zu kaufen, ohne selbst vor Ort zu sein oder zumindest einen Agenten des Vertrauens am Platz zu haben, ist schon ziemlich mutig, zumal, wenn es sich um Pferde im Training handelt. Bei Goffs war die Situation diese Woche ähnlich, doch zeigt die Zahl der Ausfälle, dass die Anbieter dem Format eher misstrauen. Zudem war von Agenten fortgeschrittenen Alters zu hören, dass sie beim Bietevorgang online doch auf jüngeres Fachpersonal zurückgreifen mussten. Zum Dauerzustand sollte das nicht werden.

Präsenzauktionen machen halt wesentlich mehr Spaß. Was gerade in Australien zu beobachten ist. Dort wurden gerade bei Inglis in Sydney alle Rekorde gebrochen, die Nachfrage ist groß, weil auch die Rennpreise unverändert hoch sind. Und man darf wieder auf die Rennbahn, wenn auch die Vorsichtsmaßnahmen groß sind. In Perth wurde gerade eine Auktion verschoben, weil in der Zwei-Millionen-Stadt ein einziger Corona-Fall aufgetreten ist. Zumindest ist das konsequent.

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