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Aufgalopp 653

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 653 vom Freitag, 29.01.2021

Das beste Rennpferd der Welt war im vergangenen Jahr Ghaiyyath. So jedenfalls sehen es die Handicapper, die ihm das höchste Rating aller Vollblüter gaben, die 2020 auf dem Erdball an den Start gekommen sind. Das ist natürlich eine subjektive Ansicht, über die sich trefflich streiten lässt, wie überhaupt die Reihenfolge der Ersten zu Diskussionen Anlass geben kann. Platz zwei im Ranking nimmt der Kentucky Derby (Gr. I)-Sieger Authentic ein, dann kommt ein Schwung Pferde, teilweise aus Australien, die natürlich nie gegeneinander gelaufen sind. Das Rennen mit dem höchsten Rating des Jahres sind die Juddmonte International Stakes, die Ghaiyyath in einem Fünferfeld gegen Magical, Lord North und Kameko gewann, Letzte wurde die bei uns bestens bekannte Rose of Kildare. Ganz sicher war es international ein ungewöhnliches Jahr mit Terminänderungen, Reisebeschränkungen und am Ende sogar einem Futtermittelproblem, also ist alles mit Zurückhaltung zu betrachten.

Ohnehin sind derartige Ratings, bei denen Pferde aus allen Kontinenten verglichen werden, immer ziemlich relativ. Doch ist anzumerken, dass bei diesem Jahresranking der deutsche Rennsport sehr gut wegkommt, wobei der Jahrgang 2017 eine äußerst positive Rolle spielt. Das liegt natürlich an dem Derbysieger In Swoop, der das Hamburger Rennen mit seinen späteren Leistungen in Frankreich aufwertete und somit den Maßstab für das Ranking setzte. Selbst wenn man berücksichtigt, dass er sich nach Hamburg weiter verbessert hat: Die hinter ihm Platzierten sind auch nicht schlechter geworden. Die Diskussionen um den Gr. I-Status des Deutschen Derbys sind erst einmal verstummt. Für die in Deutschland trainierten Torquator Tasso und Co. wird es langfristig darum gehen, sich international zu bewähren. Es ist ihnen zuzutrauen.

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