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Aufgalopp 651: Zum Tod von Khalid Abdullah

Besitzer Khalid Abdullah (2.v.r.) mit Frankel, Jockey  Tom Queall und Trainer Henry Cecil nach dem Sieg in den 2000 Guineas. ©galoppfoto - Jimmy Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 651 vom Freitag, 15.01.2021

Wenn wir uns an dieser Stelle mit Pferden von Khalid Abdullah beschäftigt haben, einen Blick in ihre Pedigrees warfen, dann konnte in der Regel festgestellt werden, dass schon die dritte oder gar vierte Mutter im Besitz des Prinzen gewesen war. Er war ein echter owner-breeder, wie im Übrigen das Gros der wichtigen deutschen Züchter. Im Ausland ist diese Spezies aber eher seltener geworden, weil sich das Rad schneller dreht, neue Investoren auf den Plan getreten sind. Der Aga Khan ist am Ehesten noch mit Khalid Abdullah zu vergleichen, die Maktoums in gewissem Sinne auch, doch treten sie wesentlich marktorientierter auf, kaufen mehr dazu, durchaus auch aus altruistischen Beweggründen.

Juddmonte, das rennsportliche und züchterische Unternehmen von Khalid Abdullah, hat eigentlich nie Fohlen oder Jährlinge angeboten. Käufe gab es auch, natürlich in den ersten Jahren, denn irgendwie musste es ja losgehen, später aber lange eigentlich nicht. Erst in jüngerer Zeit tauchte der Name Juddmonte wieder in den Käuferlisten auf. Arrogate etwa wurde erworben, da es in jenem Jahr in den USA nur einen etwas schwächeren Hengstejahrgang gab, die Trainer sollten unterstützt werden. Und gelegentlich wurde der eine oder andere Nachkomme eines Juddmonte-Hengstes gekauft, halt um den Hengst zu stützen. Von 118 Gr. I-Siegern des Hauses stammten 102 aus eigener Zucht, von den 500 Black Type-Siegern mehr als 440. Welch eine Bilanz. 

Wie es mit dem Imperium des Prinzen weitergeht, ist unklar. Schon vor zwei, drei Jahren war von einer Verkleinerung des Bestandes die Rede, was dann in dieser Form doch nicht realisiert wurde. Einem seiner Söhne, so hieß es immer, würde Khalid Abdullah die Führung von Juddmonte nicht unbedingt zutrauen. Wenn, dann wird es wohl Prince Saud sein, der schon häufiger auf der Rennbahn zu sehen war.

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