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Aufgalopp 641: Zur BBAG-Herbstauktion in Corona-Zeiten

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 641 vom Freitag, 23.10.2020

Man musste nach den ersten Lots bei der BBAG-Herbstauktion schon das Schlimmste befürchten, denn dass es gleich auf eine ganze Reihe von Pferden nicht ein einziges Gebot gab, das war schon sehr bedenklich. Die Lage entspannte sich aber, insbesondere am Samstag kam mit besserem Wetter auch entsprechende Stimmung auf. Am Ende wurde ein Umsatz registriert, der sogar etwas über der Kalkulation lag. Die Tendenz, die auch bei dieser Auktion sichtbar wurde, ist international schon seit Jahren zu beobachten. Nur mit Qualität wird Nachfrage geschaffen.

Jährlinge, die aus eher unmodernen Linien stammen, bei denen auch beim Vater Fragezeichen zu setzen sind, sie sind nun einmal schwer kostendeckend zu verkaufen. Manche haben das dann auch nicht getan, wie die Verkaufsrate von 60 Prozent ausweist. Andererseits besteht unverändert Bedarf insbesondere nach Hengsten mit entsprechender Optik. Die Hindernisfraktion hat längst ein Auge auf den deutschen Auktionsmarkt geworfen, was keinesfalls verwerflich ist, denn diese Herrschaften zahlen durchaus gutes Geld. Und wenn dann einmal eine interessante Stute auf den Markt kommt, dann ist selbst die Familie Fabre unter den Käufern.

Die Saison 2020 hat die BBAG unter dem Strich sehr ordentlich über die Bühne gebracht. Es war die vermutlich einzige Gesellschaft weltweit, die ihre Auktionen – nimmt man einmal den Ausfall der Frühjahrsauktion heraus – zu den vorgesehenen Terminen durchführen konnte. Andere haben da längst den Überblick verloren. Trotzdem hat sich der Markt, wie es die Franzosen formulierten „elastisch“ gezeigt. Er passt sich den weltweit schwierigen Verhältnissen mit unsicherer Zukunft an. Gute Pferde finden halt immer ihre Abnehmer.  

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