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Aufgalopp 619

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 619 vom Freitag, 22.05.2020

Der zeitlich verlängerte Ausschluss von ausländischen Startern in Frankreich und die schärfere Zulassungsbeschränkung, die Starts dort auch bei einer Öffnung erschweren wird, sind für das Geschäftsmodell so mancher Trainer ein Rückschlag. Die Iffezheimer Trainingsanlage, die zweitgrößte im Lande, wäre am stärksten getroffen, aber auch viele andere Besitzer und Trainer im Lande. Ob Proteste dagegen helfen, etwa von Seiten des deutschen Verbandes, ist aber höchst fraglich. Die Franzosen wird das wenig interessieren, die dortigen Aktiven haben ihre eigenen Sorgen, zumal gerade der Rennsport in bestimmten Zonen wie etwa in Paris oder im Elsass wieder zum Erliegen gekommen ist. Jetzt allerdings als Retourkutsche eine Verlängerung der Grenzschließung für Rennpferde aus dem Ausland zu fordern, ist zu billig. Der Trainer- und Jockeyverband hat einen dementsprechenden Brief geschrieben, sogar die Münchener (!) Trainer, obwohl Riem nicht unbedingt ein Tummelplatz ausländischer Pferde ist. Das klingt schon sehr kleinmütig.

Getroffen würden ohnehin fast nur die Pferde aus den Niederlanden und Belgien. Und die sind für manchen Veranstalter oft sehr wichtig: Ein Blick auf die Nennungen für den 1. Juni in Köln, den vermutlich ersten „offenen“ Renntag zeigt, dass in einigen Handicaps, rechnet man die ausländischen Nennungen heraus, deutlich unter zehn einheimische Pferde gemeldet sind.  Kleine Felder wären die Folge. Auch das Hauptereignis wäre betroffen. 22 Dreijährige sind noch im Mehl Mülhens-Rennen startberechtigt, elf aus Frankreich und England. Selbst wenn die hiesigen Ställe gerne unter sich bleiben würde: Der Kölner Rennverein wäre sicher wenig begeistert, wenn er die Nennungsgelder wieder zurückzahlen müsste. Die jetzt von den Aktiven aufgestellten Forderungen klingen somit schon arg populistisch.

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