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Aufgalopp 609

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 609 vom Freitag, 13.03.2020

Es ist nicht so, dass man trotz gestiegener Temperaturen positive Frühlingsgefühle bekommt, wenn morgens auf welchem Wege auch immer die neuesten Nachrichten konsumiert werden. Am liebsten würde man sofort wieder das Bett aufsuchen und sich die Decke über die Ohren ziehen – Virologen wären begeistert. Aber so muss der Realität ins Auge geschaut werden und die sieht in allen Lebensbereichen wenig rosig aus. Auch im Galopprennsport, weltweit, selbst wenn er nur ein winziger Mosaikstein ist. Wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt, weiß kein Mensch, das gilt natürlich auch für Deutschland. In Köln wird veranstaltet, ohne Zuschauer, auch weil der Tag finanziell durch die PMU unterfüttert ist. Das ist bei den kommenden Veranstaltungen zum Großteil nicht der Fall. Krefeld hat schon abgesagt, Düsseldorf wird den Fortuna-Renntag in der geplanten Form kaum durchführen können.

Dann naht allmählich schon Ostern und die ersten zuschauerstarken Tage. Diese mit einer nur dreistelligen Besucherzahl oder gar vor leeren Rängen durchzuführen, wäre wirtschaftlicher Selbstmord. Das mag in Frankreich funktionieren, wo ohnehin kaum jemand die Rennbahn besucht, das Geld von außen kommt, aber nicht bei uns. Andererseits wollen die Aktiven starten, die Pferde stehen in den Starlöchern.

Wenn, dann geht es nur mit einer konzertierten Aktion: Der Verband muss den Vereinen, die trotz leerer Ränge veranstalten, eine finanzielle Deckung sichern, Geld müsste dafür eigentlich vorhanden sein, die Buchmacher sollten möglichst, wie schon an diesem Sonntag, jeden Euro in den Toto leiten. Nur so kann der Rennsport hier diese schwierige Phase meistern. Auf staatliche Hilfen zu hoffen, wie es der Verbandspräsident anspricht – siehe Pressemitteilung – ist aber wohl illusorisch.  

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