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Aufgalopp 608

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 608 vom Freitag, 06.03.2020

Bei der britischen Wettbörse Betfair gibt es aktuell einen Wettmarkt, der eine so große Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie kaum ein anderer zuvor. Dabei geht es nur um eine einzige Frage: Findet das diesjährige Festival in Cheltenham statt oder wird es wegen des Coronavirus abgesagt. Nicht nur David Jennings, ein Kolumnist der „Racing Post“ bekannte gerade, dass er eigentlich „Tag und Nacht“ seinen Rechner in Bezug auf den Wettmarkt beobachten würde. Rund 2,7 Millionen Euro wurden bisher gehandelt, das Pendel hat längst deutlich in Richtung „Go“ ausgeschlagen, denn zum aktuellen Stand dürfte es kaum Zweifel daran geben, dass das wichtigste Hindernismeeting der Welt am Dienstag beginnt. Auch wenn da pro Tag um die 50.000 Zuschauer herumlaufen, doch scheint man die Angelegenheit in England relativ gelassen zu sehen, von Absagen größerer Veranstaltungen ist zumindest momentan noch nichts zu hören.

In anderen Teilen der Welt ist das, wie wir in dieser Ausgabe an mehreren Stellen berichten, nicht so. In Japan halten sich die finanziellen Verluste noch in Grenzen, Hong Kong veröffentlicht aktuell keine Wettumsätze, sie dürften übersichtlich sein, da man auch nicht telefonisch wetten kann, die Call Center sind geschlossen. Wann dort wieder Rennen vor Publikum stattfinden, ist völlig offen. In Frankreich gibt es in manchen Gegenden geschlossene Tore.

In Deutschland dürften sich diese Szenarien derzeit kaum ereignen. Besucher aus Risikoregionen wie China oder der Lombardei verirren sich eher nicht auf hiesige Hippodrome. Und wenn in Dortmund oder Köln Bundesligaspiele vor Zehntausenden von Besuchern stattfinden, sollten Galopprennen vor einer, bei allem Respekt, überschaubaren Zuschauerzahl eine geringe Gefahr darstellen.

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