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Aufgalopp 577

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 577 vom Freitag, 19.07.2019

Vor einigen Wochen wurde in Saint-Cloud in Frankreich der Prix Eugene Adam gelaufen, ein renommiertes Gruppe II-Rennen mit einer Dotierung von immerhin 130.000 Euro. Bei der Vorstarterangabe waren nur noch drei Pferde startberechtigt, dank dreier Nachnennungen bekam man das Feld mit Müh und Not auf sechs Starter. In Irland etwa ist ein Gruppe-Rennen, das mit einer zweistelligen Starterzahl über die Bühne geht, eine Rarität und meist kommt auch noch die Hälfte der Teilnehmer aus dem Stall von Aidan O’Brien. Über die Beteiligung der Gruppe-Rennen in Italien muss man eigentlich gar nicht mehr reden.

Das Phänomen der kleinen Felder in den tragenden Rennen ist also keinesfalls auf Deutschland beschränkt, doch treten die Probleme gerade in dieser Saison deutlich zu Tage. Und das, obwohl wir wie in Irland keinen übermächtigen Rennstall besitzen, der vielen anderen in den Gruppe-Rennen wenig übrig lässt. Es ist für die Veranstalter schon ein Kraftakt, die Grand Prix-Rennen halbwegs attraktiv zu besetzen. Ohne ausländische Gäste ginge es gar nicht. Diese kommen erstaunlicherweise noch immer in durchaus respektabler Menge, auch wenn von den ohnehin nicht üppigen Rennpreisen auch noch reichlich abgezogen wird. Von den Reisespesen einmal ganz abgesehen. Da es nicht unbedingt Ausnahmepferde sind, die anreisen und das Gros der Preisgelder abziehen, wird auf Dauer auch das Rating der Rennen leiden. So könnte es schwierig werden, die doch relativ hohe Zahl der Gruppe-Rennen zumindest auf dem bisherigen Niveau langfristig zu halten. Denn auch die aus unseren Ställen antretenden Pferde haben oft genug ein wenig aufregendes GAG. Die Pattern Commission wird das am Ende des Jahres schon genauer anschauen.

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