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Aufgalopp 576

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 576 vom Freitag, 12.07.2019

„Unser Stern ist tief gesunken“, schrieb das Rennsportblatt „Sporn“ in Bezug auf die deutsche Vollblutzucht, zitiert im Derby-Buch von Harald Siemen. Das war im Jahre 1881 nach dem Sieg von Cäsar im Norddeutschen Derby. Der Hengst kam aus Dänemark, war im dortigen Gestüt Frederiksborg gezogen. Ähnliche Worte hätten auch nach dem Gruppe III-Rennen am Freitag in Hamburg fallen können, im Anschluss an den Sieg von King David. Es war, wenn wir denn richtig recherchiert haben, der erste Sieg eines Pferdes aus dänischer Zucht in einem bedeutenden Rennen in Deutschland seit 138 Jahren. Halt seit Cäsar. Was mehr als bedenkenswert ist, zumal die Zucht in unserem nördlichen Nachbarland nun nicht unbedingt dafür bekannt ist, internationale Cracks hervorzubringen. Der Sieg von King David reiht sich ein in die hierzulande nicht wenigen Erfolge vierbeiniger Gäste in den tragenden Rennen 2019.

Schaut man sich die Reihe der startfähigen älteren Pferde an, so wird wohl kaum in naher Zukunft ein Grand Prix-Rennen im Lande bleiben, wenn ein guter Gast am Start ist. Aber es besteht Hoffnung. „Der ist eine Maschine. Der kann international ein ganz Großer werden, so einer wie Lando.“ Derjenige, der das über den Derbysieger Laccario gesagt hat, der muss es wissen. Andrasch Starke sprach diese Worte eine Stunde nach dem „Blauen Band“. In der Tat war es eine beeindruckende Vorstellung eines Pferdes, das vom Handicapper noch mit der gebotenen Vorsicht behandelt wurde. Vermutlich wird der Hengst in diesem Jahr noch nicht im Ausland antreten, das wird wohl erst im nächsten Jahr passieren. Aber es besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir im Land ein Pferd haben, das den einen oder anderen Grand Prix gewinnen kann.

 

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