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Aufgalopp 569

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 569 vom Freitag, 24.05.2019

Es ist erst ein paar Jahre her, da liefen im Derby Italiano regelmäßig drei bis fünf Pferde aus England, manchmal auch welche aus Deutschland, vor Ort trainierte Vollblüter waren oft in der Minderheit. Letzten Sonntag blieben die Gastgeber unter sich, trotz eines exorbitant hohen Preisgeldes von 704.000 Euro. Doch steht das möglicherweise nur auf dem Papier, ob und wann es bezahlt wird, ist unklar. Auch in den anderen drei Gruppe-Rennen des Tages in Rom lief kaum ein anderer Gast, nur im „Premio Presidente“, einst eine Prüfung von hohem Rang, kam der Globetrotter Stormy Antarctic an den Start und war erwartungsgemäß souverän. Rennen in Italien sind international eigentlich kein Thema mehr.

Dafür kommen die Engländer nach Köln, letzten Sonntag gleich in großer Zahl, auch wenn weniger Geld über dem Mehl Mülhens-Rennen stand. Dafür wird pünktlich bezahlt, allerdings nach Abzug eines nicht geringen Steuersatzes. Die Chancenlosigkeit der deutschen Teilnehmer war schon frappierend, auch wenn sie zu befürchten war. Was viel eher zu denken geben muss, ist die Zahl von gerade drei hierzulande trainierter Pferde, die in diesem Klassiker an den Start gegangen sind. Es ist angesichts der Steuerproblematik keineswegs selbstverständlich, dass so viele vierbeinige Gäste kommen, es hätte auch ein extrem kleines Feld werden können. Zumindest diesen Sonntag sieht es zumindest zahlenmäßig etwas günstiger aus, aber schon der Blick Richtung Baden-Baden muss einen ins Grübeln bringen: Wenn ein nur halbwegs gutes Pferd anreist, dann wird es schwer, das Geld im Lande zu behalten. Die Gründe sind vielschichtig, auch die vielen Exporte spielen eine Rolle. Doch wenn derartige Summen wie im Moment aufgerufen werden, kann jeder Verkäufer mit Verständnis rechnen.   

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