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Aufgalopp 567

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 567 vom Freitag, 10.05.2019

Die Geschichte liegt schon Jahrzehnte zurück, genau im Jahr 1988 passierte sie in Royal Ascot. Royal Gait, aus Frankreich angereist, hatte unter Cash Asmussen den Ascot Gold Cup souverän gewonnen, doch wurde er wegen der Behinderung eines zurückfallenden Pferdes, das dann auch noch den Reiter verlor, auf den letzten Platz zurückgestuft. Dieser Spruch der Stewards galt schon damals als Beispiel eines Fehlurteils, wurde als Affront gegen ein Team aus dem Ausland gewertet und machte große Schlagzeilen. Heute würde mit Sicherheit nicht mehr so gehandelt, zumindest in Europa nicht.

Ganz ähnlich war die Situation am Samstag im Kentucky Derby. Maximum Security, der am Ende leichte Sieger des Rennens, wurde disqualifiziert und hinter Long Range Toddy auf Platz 17 zurückgestuft. 22 Minuten hatten die Stewards über einen Zwischenfall  im Schlussbogen  beraten, beim Einbiegen in die Zielgeraden beraten, als Luis Saez,  der Reiter von Maximum Security, sein Pferd nicht gerade halten konnte, einem Konkurrenten in die Quere geriet und damit eine Kettenreaktion auslöste. Es waren aber zweifellos Pferde, die zu diesem Zeitpunkt schwer unter Druck waren, kaum noch eine Siegchance hatten.

Zum ersten Mal in der 145jährigen Geschichte des Kentucky Derbys wurde ein Sieger wegen einer Behinderung disqualifiziert – vor Jahren hatte es schon einmal einen Dopingfall gegeben. Nach der amerikanischen Rennordnung ist die Zurückstufung sogar rechtens, überall sonst in der Rennsportwelt reagierte man mit Unverständnis. Und nach den dortigen Regeln ist nicht einmal eine Berufung möglich, das Wort der Rennleitung ist unumstößlich. Sogar Donald Trump hat die Entscheidung per Twitter kritisiert und man ist geneigt, dem Mann ausnahmsweise recht zu geben. Das Video des Rennens kann in unserer Rubrik „Turf International“ abgerufen werden.

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