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Aufgalopp 552

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 552 vom Freitag, 25.01.2019

In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns ausführlich mit der International Classification, der Rangliste der besten Pferde der Welt. Es hat gerade aus Großbritannien viel Kritik an der Arbeit der Handicapper gegeben, doch ist zu konstatieren, dass es eigentlich völlig unmöglich ist, Pferde aus verschiedenen Welten zu vergleichen: Cracksman, Winx und Accelerate etwa. Stars aus Europa, Australien und den USA, die niemals gegeneinander angetreten sind. Sie unter einen Hut zu bringen, ihr Können gegeneinander abzuwägen, ist eigentlich unmöglich, weswegen ein solches Ranking auch immer ein wenig eine Spielerei ist.

Cracksman, sicher, ein erstklassiges Pferd, aber er brauchte es halt auch passend. Der trockene Boden letztes Jahr war nichts für ihn, zumindest elastisch musste es schon für ihn sein. Winx ist bisher nur in Australien gelaufen, gewann zwar immer in atemberaubendem Stil, aber gegen wen? Accelerate ist ein Star in den USA, aber auf Sand. Auf Gras ist er noch nie angetreten. Und die Nummer vier in der Liste ist der Hong Kong-Crack Beauty Generation, dessen Heimat halt Sha Tin ist. Dass alle diese Pferde auf verschiedenen Distanzen waren oder sind, fließt hier nicht einmal ein.

Bei den Vertretern des Jahrgangs 2015 ist es ähnlich: Die Nummer eins ist Roaring Lion, der vier Gruppe I-Rennen in Folge gewann, erst im Breeders‘ Cup versagte. Er steht über Justify, dem Gewinner der Triple Crown in den USA, und Almond Eye, der Superstute aus Japan. Natürlich sind auch die niemals gegeneinander angetreten.

Es ist am Ende des Tages dann doch eine ziemlich theoretische Angelegenheit, zumindest in der absoluten Weltklasse. Die Antwort liegt halt immer auf dem Platz. Und das ist auch gut so.

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