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Aufgalopp 543

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 543 vom Freitag, 09.11.2018

Vor einigen Wochen, am „Arc“-Tag, war Khalid Abdullah anwesend, konnte den zweiten Erfolg seiner Stute im wichtigsten Rennen des Jahres vor Ort beobachten. Ein älterer Herr, über achtzig Jahre alt. Zur Siegerehrung erschien er allerdings nicht, er ist halt nicht mehr der Jüngste, einer seiner Söhne vertrat ihn. Seit den Tagen von Frankel war der Prinz ohnehin kaum noch auf der Rennbahn gesehen worden, vor ein, zwei Jahren kursierten bereits Gerüchte, dass sein Vollblutimperium auf Grund seines angegriffenen Gesundheitszustands drastisch verkleinert werden würde.

Doch das wurde bis jetzt noch nicht in die Tat umgesetzt, Juddmonte ist weiter quicklebendig. Und erfolgreich. Der Breeders‘ Cup war das beste Beispiel dafür. Enable hat mit ihrem Sieg Geschichte geschrieben, sie ist das erste Pferd, das in einem Jahr sowohl den „Arc“ wie auch den Breeders‘ Cup Turf gewinnen konnte. Eine Stute, in vierter Generation aus eigener Zucht stammend, deren Vater bei der Bedeckung noch eine unbekannte Größe war. Ein Schönheitsfehler mag gewesen sein, dass sie unter dem Einfluss von Lasix gelaufen ist, im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Teilnehmern, so Waldgeist.

Doch ist Enable ist ein Beispiel für die Genialität und Beständigkeit dieser Zucht, die ihre Erfolge nahezu ausschließlich aus eigenen Ressourcen speist. Jährlingskäufe etwa, die hat es in jüngerer Zeit vereinzelt gegeben, um eigene Hengste zu stützen, Mutterstuten wurden gelegentlich auch einmal erworben, abzuzählen an einer Hand. Und den großartigen Arrogate hat man vor einigen Jahren ersteigert, ein Volltreffer bei einer Handvoll Jährlingskäufe, was ja nun auch nicht gerade gegen das Team von Juddmonte spricht. Möge der Prinz noch lange seine Hand darüber halten.

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