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Aufgalopp 538

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 538 vom Freitag, 05.10.2018

Die Nachricht, dass Dschingis Secret im kommenden Jahr als Deckhengst in Frankreich aufgestellt wird, ist für die deutsche Vollblutzucht eher nicht positiv, doch kommt sie kaum überraschend. Ein Soldier Hollow-Sohn, Gruppe I-Sieger hierzulande, Gruppe II-Sieger in Chantilly, zudem aus einer attraktiven Mutterlinie, der wäre schon ein attraktiver Hengst für Deutschland  gewesen. Frankreich ist nicht um die Ecke, aber man kann dorthin fahren, zumal bei einer übersichtlichen Decktaxe, aber es ist schon mit Umständen verbunden. Die Beweggründe des Besitzers müssen aber akzeptiert werden, sie sind nachzuvollziehen. Das beweist schon ein Blick auf die Tabelle, die wir in dieser Ausgabe veröffentlichen, auf die Anzahl der Bedeckungen in unserem Nachbarland. Da sind Kamsin und Pastorius, Hengste, die vor Kurzem noch in Deutschland standen, mit Zahlen notiert, die von ihnen bisher noch nie erreicht wurden. Oder glaubt jemand, dass Pastorius in diesem Jahr in Fährhof 81 Stuten gedeckt hätte. Natürlich nicht. Und Dabirsim und Reliable Man, die vor einigen Jahren mit einiger Euphorie hier aufgestellt und letztlich auch „gemacht“ wurden, sind in hohen Regionen unterwegs.

Frankreich interessiert sich auch deshalb so sehr für deutsche Hengste, weil dort die Zucht von Hindernispferden eine große Rolle spielt. Die Bedeckungszahlen reichen noch nicht an die in Irland heran, aber sie sind auf dem Weg dahin. Und in Auteuil, Compiegne und anderswo, selbst in der Provinz, gibt es gutes Geld zu verdienen. Der französische Halbblüter ist zudem ein wichtiges Exportgut nach England und Irland geworden.

Millowitsch ist derzeit der einzige Neuzugang in der deutschen Deckhengstriege 2019. Und es steht zu befürchten, dass nicht mehr sehr viele dazukommen werden.

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