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Aufgalopp 536

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 536 vom Freitag, 21.09.2018

421.355 Pfund gab es am vergangenen Samstag in Doncaster beim St. Leger als Preisgeld für die Besitzer des Siegers Kew Gardens, die Coolmore-Connection. Eine schon bedeutende Summe.  Im irischen Pendant, tags darauf auf dem Curragh ausgetragen, kassierte das Unternehmen nach dem Erfolg von Flag of Honour immerhin noch 285.000 Euro. Es zeigt, dass dieser Klassiker in beiden Ländern noch einen erheblichen Stellenwert besitzt. Die Besetzung in Irland war allerdings quantitativ nicht besonders aufregend, immerhin war mit Latrobe der amtierende Derbysieger des Landes dabei, er wurde Zweiter. Aber die großen Rennen in Irland leiden angesichts der Dominanz des O’Brien-Stalles ohnehin unter Startermangel. In England war das so traditionsreiche Rennen großartig besetzt, mit einem vorherigen Gr. I-Sieger als Erstem und einer aufregenden Stute auf Platz zwei. Nicht nur das Preisgeld, auch der Name und die Tradition des St. Legers sind so hoch aufgehängt, dass es große Ställe zwangsläufig im Auge haben.

Die Zeiten, zu denen in Deutschland Derbysieger im St. Leger liefen, gehören lange der Vergangenheit an. Das ist bedauerlich, denn irgendwie hat es immer noch eine gewisse Strahlkraft. Dass inzwischen auch ältere Pferde laufen können, das ist in anderen Ländern auch so. Aber wäre es nicht eine Möglichkeit, eine Steherserie aufzulegen, wie es Hoppegarten erfolgreich vorführt, diesmal aber mit einem Gesamtsieger, mit Prämien? Als Herbstserie wie die von Weatherbys in England, die auch deshalb ein so großes Echo gefunden hatte, weil sie gleich im ersten Jahr von Stradivarius gewonnen wurde. In Deutschland könnte man mit einem Steherrennen in Baden-Baden beginnen, dann das St. Leger integrieren und mit dem neu geschaffenen Silbernen Pferd in Hoppegarten enden.  Dafür bedarf es aber einer entsprechenden Initiative. Und Geld.

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